Marina Hoermanseder: Show mit Niveau

Marina Hoermanseder: Show mit Niveau

Berlin Fashionweek AW2020, Neuzeit Ost

Bilder: Andreas Hofrichter
Text: Gerhard Paproth

 

Der Goodie-Bag bezeichnete sich schon vor der Schau als Materialrecycling, später in der Darbietung wies dann noch ein Pappschild auf „Ananasleder“ (ein Erntenebenprodukt) bei den Röcken hin – immerhin tut sich was bei der Entwurfskonzeption bei Marina Hoermanseder in Sachen Ökobewusstsein. Denn der erste Eindruck täuscht, wenn man die discomäßigen Teile, deren Oberflächen wie Kunststoffmaterialien aussehen, als dominierenden im Kopf behält.

CASHMERE (is) VICTIM

CASHMERE (is) VICTIM

Berlin Fashionweek AW2020, Kraftwerk

Bilder: Boris Marberg
Text: Gerhard Paproth

 

Wir freuen uns ja stets, wenn neue Namen im Fashionweekprogramm auftauchen, gerade angesichts des Umstandes, dass die Zahl der Schauen schrumpft und die Bemühungen um Nachwuchs beschworen werden. Cashmere Victim ist ein neues Label im Programm und der Name verspricht eine Ode an die Sinnlichkeit.

Boscana x Gitta Banko Fashion Show – Neue Kulturaspekte für Berlin

Boscana x Gitta Banko Fashion Show – Neue Kulturaspekte für Berlin

Berlin Fashionweek aw2020, Crackers, Friedrichstrasse

Text und Bilder: Gerhard Paproth

 

Eine etwas ungewöhnliche Fashion-Location: Durch die Restaurantküche gelangt man ins Crackers – die schicke, etwas versteckte Bar (bzw. das Restaurant) an der Friedrichstrasse  wurde in eine Laufstegkonstellation umgeräumt und mit kleiner Hinzufügung ergänzenden Lichts und freundlicher Weinverkostung war der Ort für eine kleine Modenschau angemessen ausgestaltet. Die war dann eher für Insider-Publikum

Lena Hoschek: Folklore à la Carte

Lena Hoschek: Folklore à la Carte

Berlin Fashionweek AW2020, Kraftwerk

Bilder: Andreas Hofrichter

Text: Gerhard Paproth

 

Lena Hoscheks Kollektion ARTISAN PARTISAN kommt mit einer scheinbaren Endgültigkeit daher: Früher oft unentschieden zwischen Folklore, 50s, Erotiktouch und floralen Spielereien und mit wechselnden Akzenten, kommt die Kollektion Herbst-Winter 2020/21 jetzt entschieden folkloristisch.

DSTM – Sinnlichkeit als Statement

DSTM – Sinnlichkeit als Statement

Berlin Fashionweek AW2020, Kraftwerk

Bilder: Andreas Hofrichter
Text: Gerhard Paproth

 

Sie sind nach längerer Pause (seit 2012) wieder da: DSTM, mit einer „body-wear“-Kollektion und einer ungewöhnlichen Präsentation im Stil einer Tanzperformance auf dem Laufsteg mit Livemusik. Verantwortlich für die Schau waren Jen Gilpin (Inhaberin und Designerin der Marke), die Tänzer des Siciliano Contemporary Ballets, das auf sexuelles Selbstverständnis focussiert ist (Choreograph: Salvatore Siciliano) und die Elektronik-Musikerin EMIKA.

African Fashion – Fantasie plus Schneiderkunst

African Fashion – Fantasie plus Schneiderkunst

Fashionweek AW2020 Berlin, Kraftwerk

Bilder: Andreas Hofrichter
Text: Gerhard Paproth

 

Vier südafrikanische Kollektionen bestritten die Eröffnungsschau der Berliner Fashionweek Herbst-Winter 2020, gesponsert von Mercedes Benz im Rahmen seines besonderen Förderprogramms. Und legten damit die Latte zu erwartender Standards und designerischer Haltungen ziemlich hoch.

Swedish Fashion Now in Paris

Swedish Fashion Now in Paris

Paris Fashionweek SS2020, Institut Suédois

Bilder und Text: Gerhard Paproth

 

Sehr jung, sehr hip und sehr optimistisch präsentieren die Schweden zum vierten Mal in ihrem Kulturzentrum eine recht breit gefächerte Vielfalt der Jahresabsolventen des Beckmans College of Design Stockholm. Dabei scheinen in einigen Kollektionen, subjektiv wahrgenommen, skandinavische Charakteristika durch, manchmal eine Neigung zu romantischer Introspektive, manchmal eine gewisse Bodenständigkeit mit zum Teil sehr schweren Stoffen, sehr kräftigen Schnitten und Kombinationen.

Global Fashion Collective 1 (pt2): Annika Klass und Pariha

Global Fashion Collective 1 (pt2): Annika Klass und Pariha

Paris Fashionweek SS2020, Palais de la Découverte

Bilder und Text: Gerhard Paproth

 

Annika Klass aus Deutschland macht Strickmode. Für diese Kollektion „An Archive Of The Sunflower“ arbeitete sie mit der Firma Stoll aus Reutlingen zusammen, die für innovative und auch spezialisierte High-Tech-Prozesse in der Textilverarbeitung (resp. Strick) und entsprechend elaborierter Software steht.

Global Fashion Collective 1 (pt1): Kirsten Ley und Faun

Global Fashion Collective 1 (pt1): Kirsten Ley und Faun

Paris Fashionweek SS2020, Palais de la Découverte

Bilder und Text: Gerhard Paproth

 

Das Global Fashion Collective (GFC) zeigte zum ersten Mal vier Schauen plus Showcases in Paris, im repräsentablen Palais de la Décoverte (im Westflügel des Grand Palais) im 8. Arrondissement. Neun internationale Labels waren vertreten: Kirsten Ley (Kanada), Annika Klaas und Madeleine Mesam (Deutschland), Ozlana (Australien), Faun Studio (Kanada), Pariha (Indien), EmulEos (USA), Erxi x MrHuaMrsHua (China), Sarah Kosinski (Frankreich), Devotion Designs (Kanada).

Greedilous, Vegan Tiger, Yumi Katsura: rasant, vegan und exquisit

Greedilous, Vegan Tiger, Yumi Katsura: rasant, vegan und exquisit

Paris FW SS2020, Tranoï

Text und Bilder: Gerhard Paproth

 

Tranoï ist wohl die größte Messe / Showroom-Veranstaltung (Fashion Tradeshow) während der Fashionweek Paris und ist deswegen auch an zwei großen Orten und weiteren kleinen untergebracht. Geordnet ist sie in mehrere Sektionen von Suborganisatoren, die jeweils ca. vier bis acht Designerlabels vertreten, meist an Herkunftsländern orientiert. Das Spektrum ist entsprechend groß und bevor man sich darin verliert tut man gut daran, sich auf bestimmte Interessen zu konzentrieren.

IRVINX: Geometrische Spiele verfeinert

IRVINX: Geometrische Spiele verfeinert

Paris FW SS2020, Atelier Néerlandais

Text und Bilder: Gerhard Paproth

 

Es ist bemerkenswert, dass der holländische Modedesigner Irving Vorster auch dieses Jahr die Gelegenheit ergreift, auf der Fashionweek Paris eine Schau anzubieten, die immerhin mit vielen groß und teuer angelegten konkurrieren muss und es ist auch kulturpolitisch richtig, dass in solchem Kontext eine staatliche Institution wie das Institut Néerlandais da Unterstützung gibt.

NAMILIA: Fantasy, Sex & Power – eine utopistische Vision

NAMILIA: Fantasy, Sex & Power – eine utopistische Vision

Paris FW SS2020, Dach Showroom

Text und Bilder: Gerhard Paproth

 

Auf der Suche nach jungen, aussagestarken Modedesignern in Paris war das Berliner Label Namilia ein absoluter Flash. Und das, leider, ohne eine eigene Schau. Sie präsentierten ihre Kollektion „Join the Resistance“ stattdessen im DACH-Showroom, der diverse junge Labels aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Paris während der Fashionweek vorstellt.

The Eiffeltower Show Project

The Eiffeltower Show Project

Paris City Fashion Week, SS2020, Eiffelturm

Text und Bilder: Gerhard Paproth

 

Es war ja so vielversprechend: Eine große Schau im Freien, mit großem Laufsteg unter dem Eiffelturm und Défilés vieler Designer – die repräsentative Abbildung im Internet mit magischer Abendbeleuchtung, großem Publikum und erhabener Atmosphäre machte große Lust auf die Veranstaltung. Fantastisch.

Designers Apartment: Showroom für den offiziellen Nachwuchs

Designers Apartment: Showroom für den offiziellen Nachwuchs

PFW SS2020, Palais de Tokyo

Text und Bilder: Gerhard Paproth

 

Das Designers Apartment ist ein Showroom im Palais de Tokyo bei der Fashionweek Womanswear im Spätsommer. Es ist das Supportprogramm für Nachwuchsdesigner der Fédération de la Haute Couture et de la Mode und wird von DEFI unterstützt. Teilnehmer sind zumeist Designer, die in Paris geschäftlich und gestalterisch Fuß fassen wollen und schon einen Abschluss und oft diverse Preise vorweisen können.

Kaviar Gauche: Die Braut hebt ab

Kaviar Gauche: Die Braut hebt ab

Paris Fashion Week SS2020 – Bridal Couture im Hôtel Le Marois France Amériques

Bilder und Text: Gerhard Paproth

 

Sie sind ein außergewöhnliches Phänomen der Berliner Modekultur der Gegenwart: Auf der Berliner Fashionweek sind Alexandra Roehler und Johanna Kühl mit Kaviar Gauche seit einigen Jahren nicht mehr präsent, umso konsequenter dafür jährlich auf der Fashionweek in Paris mit ihrer Bridal-Kollektion. In der Modestadt gelten sie mittlerweile als das relevanteste deutsche Label im Luxussegment.

Q206: Klassisches vor Ort

Q206: Klassisches vor Ort

Berlin Fashionweek ss2020, Quartier 206

Text: Gerhard Paproth
Bilder: Boris Marberg

 

Ein Nachtrag zur Fashionweeksaison in Berlin für Sommer 2020 in Berlin noch: Unter den Offsideveranstaltungen unterscheiden sich die Schauen verschiedener Veranstalter recht deutlich in den Zielgruppen, die ja per Einladung sehr präzise gesteuert werden können.

Ester Manas: One Size Fits All

Ester Manas: One Size Fits All

Ein Gespräch mit der Nachwuchsdesignerin in Hyères 2019

Text, Bilder und Interview: Gerhard Paproth

 

Ester Manas ist eine Frau mit viel Esprit und französischem Charme. Auf dem Festival de Mode, de Photographie et D’Accessoires de Mode 2018 errang sie mit ihren temperamentvollen und zum Teil exzentrischen Entwürfen für kräftige Frauengestalten den Preis der Galeries Lafayette – ein Konzept, das Lust auf mehr machte.

Räthel & Wolf: Körper-Schmuck

Räthel & Wolf: Körper-Schmuck

Ein Interview mit dem Designerduo

Text, Bilder und Interview: Gerhard Paproth

 

Das Schmuckdesigner-Duo Räthel-Wolf wurde ein zweites Mal nach Hyères eingeladen, um nun die im vergangenen Jahr neu entwickelten Produkte vorzustellen und damit auch sichtbar zu machen, wie das Konzept der Nachwuchsförderung der Hyères-Veranstaltung konkrete Früchte trägt.

Christoph Rumpf: Entwicklungen sind nicht zwingend

Christoph Rumpf: Entwicklungen sind nicht zwingend

Schau und Interview zur Fashionweek Berlin ss2020, E-Werk

Text und Interview: Gerhard Paproth
Bilder: Schau Andreas Hofrichter, Backstage Gerhard Paproth

 

Christoph Rumpf gewann Ende April den „Prix Première Vision“ beim renommierten Nachwuchswettbewerb in Hyères, Frankreich, und im Zuge dessen hat der Sponsor Mercedes Benz ihn zu einer Schau auf der Fashionweek in Berlin eingeladen.

Maisonnoée: Unaufdringliche Urbanität

Maisonnoée: Unaufdringliche Urbanität

Kollektion „Douceur“, E-Werk Berlin

Bilder: Andreas Hofrichter
Text: Gerhard Paproth

 

Die Kollektionen von Sophie Oemus sind stets eine Mischung von klassischem, eher bodenständigem Design und klug erkannten, relevanten Zeitgeistaspekten. Wie wir schon letzte Saison bemerkten, ist ihre Lust auf Mode für Mädchen außerdem ein besonderes Merkmal, denn das, was sie für Kinder und Heranwachsende entwickelt, bezieht sehr deutlich die Wunschpalette der betroffenen Zielgruppe mit bemerkenswert viel Gespür ein.

UdK Berlin: Wenn Mode-Studenten gendern

UdK Berlin: Wenn Mode-Studenten gendern

Modenschau der Universität der Künste, Berlin 2019, Straße des 17. Juni

Text und Bilder: Gerhard Paproth

 

Die Schau fand statt, obwohl es regnete und windig war. Am Abend des 13. Juli zeigten Studierende und Absolventen des Instituts für experimentelles Bekleidungs- und Textildesign der UdK Berlin Arbeiten aus verschiedenen Kursen, Projekten und ihren Abschlüssen. Eine Catwalk-Choreografie auf einem Seitenarm der großen Berliner Strassenachse, vor dem Haus der Universität.

Lana Mueller: Die Leichtigkeit des S…ommers

Lana Mueller: Die Leichtigkeit des S…ommers

Fashionweek Berlin ss2020

Bilder: Andreas Hofrichter
Text: Gerhard Paproth

 

Bei Sommerkollektionen, die man in großer Hitze präsentiert bekommt, verkehrt sich das Drückende ins Leichte, wenn man so etwas Luftiges vor die Augen geführt bekommt wie bei Lana Müller.

Lou de Bètoly: Experiment mit Chaos + Eros

Lou de Bètoly: Experiment mit Chaos + Eros

FW Berlin ss2020, E-Werk

Text: Gerhard Paproth
Bilder: Andreas Hofrichter

Nach wie vor ist die Arbeit von Lou de Bètoly (früher Teil von Augustin Teboul) von handwerklichem Vergnügen geprägt, insbesondere durch solche Applikationen, aber auch von Häkel-, Klöppel- und anderen Techniken für textile Flächen, die mit der aktuellen Kollektion aber eher klein ausfallen.

Marina Hoermanseder: Ich will Spass!

Marina Hoermanseder: Ich will Spass!

Fashionweek Berlin ss2020, SEZ

Bilder: Andreas Hofrichter
Text: Gerhard Paproth

 

Der Hype wird perfekt und aufwändig gefüttert, diese Fähigkeit hat Marina Hoermanseder mit ihren Showveranstaltungen mittlerweile optimal kultiviert.

Chapeau, Maison Michel!

Chapeau, Maison Michel!

Kunsthandwerk präsentiert in Hyères 2019

 
Text und Bilder: Gerhard Paproth
 

Seit 1936 gibt es die Hutmacherei Maison Michel, und die träumt stets aufs Neue davon, dass der Hut über den durchschnittlichen Acessoirecharakter hinauswächst. Als Reflexion auf seine Gegenwart, im Dialog mit den Moden und sich weiter entwickelnd, wie die Köpfe, die er bekleidet.

Botter-Herrebrugh: Durchgestartet

Botter-Herrebrugh: Durchgestartet

Ein Interview mit dem holländisch-französischen Duo

 

Bilder und Interview: Gerhard Paproth

 

Im vergangenen Jahr haben Rushemy Botter und Lisi Herrebrugh den Grand Prix du Jury PREMIÈRE VISION für ihre Männerkollektion „Fish or Fight“ gewonnen, strahlend und ausgelassen feiernd, dann ging alles Schlag auf Schlag, Schau in Berlin Umzug von Antwerpen nach Paris, weitere Preise, Kollektion für Petit Bateau, neue Sachen fürs eigene Label, Art-Direction-Jobs bei Nina Ricci, zusätzlicher Einstieg bei Accessoires und vieles mehr.

Hyères 2019 – Konzepte der Finalisten

Hyères 2019 – Konzepte der Finalisten

Märchen, Fischer, Tatoos, Kimonos, Düstermänner und andere Leitbilder

 

Bilder und Text: Gerhard Paproth

 

Das Spektrum der Gestaltungsansätze ist wie immer groß und reicht von jugendkulturellen Grundstimmungen bis hin zu träumerisch-romantischen Textilarchitekturen. Auch verschiedene kulturelle Backgrounds der Modegestalter aus verschiedensten Ecken der Welt bereichern das Panorama der Gestaltungsphilosophien, ganauso wie die verschieden gerichteten Ausbildungsorientierungen, die grundsätzlich und gerade bei den vorwiegend frischen Absolventen deutlich sichtbar bleiben.

Hyères 2019 – Die halbe Brust

Hyères 2019 – Die halbe Brust

Zehn ungewöhnliche Accessoires-Kollektionen im Wettbewerb

Text und Bilder: Gerhard Paproth

 

Nicht immer verweisen innovative Accessoires nur auf ästhetische Trends, manchmal verweisen die Gestaltungsideen auch auf gesellschaftliche Visionen mit frappierendem Überraschungseffekt, der über den vordergründigen Gag hinausgeht.

Hyères 2019: Der Prix Chloé

Hyères 2019: Der Prix Chloé

Ein kompetenter Brückenschlag im Stil

Bilder und Text: Gerhard Paproth

 

Die zehn Finalisten des Nachwuchswettbewerbes werden von einer kompetenten Jury nicht zuletzt danach ausgesucht, inwieweit ihr gestalterischer Leitgedanke in der Lage ist, einen eigenen Stil zu kreieren, der zukunftsträchtig ist und auch handwerklich solide vorzugehen weiß. Mit dem Prix Chloé, dotiert mit mittlerweile 20.000 Euro, ist allerdings eine zusätzliche Herausforderung verbunden,