ESMOD Graduate Fashion Show Juni 2012

„Urban Fashion“

Text: Gerhard Paproth

Bilder: Marcello Rubini

Es ist ja grundsätzlich spannend, wenn eine Modeschule ihre Diplomanden die Abschlusskollektionen vorführen lässt, und z.B. Esmod gelingt es stets, mit Hilfe industrieller Unterstützer daraus einen wirklich unterhaltsamen Abend zu machen, wo man durchaus schon einige der jungen Erfolgreichen von morgen ausmachen kann.

Die Vorführung der Berliner Schule dieses Jahr in einer großen BMW-Halle und mit sehr professioneller Aufmachung hatte dann auch interessante Gestaltungen zu bieten, von verwegenen Schnitten über üppige Strickwaren bis hin zu Ansätzen gediegener Eleganz.

Ein paar Preise werden dabei auch ausgelobt, von einer namentlich recht kompetent klingenden Jury ermittelt, und da wir bei der Präsentation einer Modeschule weniger an Prêt-à-Porter interessiert sind als an spannenden Ideen (und gelungener Umsetzung derselben), gilt dem sogenannten Prix Créateur unsere besondere Aufmerksamkeit. Den hat dieses Jahr Karen Jessen bekommen, wenig überraschend bei einer so pfiffigen, individuellen und schillernden Kollektion (namens 8 Acts of Rebellion), die auch gestalterisch mit einer überzeugenden Variationsbreite überzeugen konnte.

Die Diskussion über private und staatliche Modeschulen, teure und günstige, künstlerische oder praxisorientierte, kompetente oder schlecht ausgestattete ist unter Insidern noch immer hoch aktuell, was die Qualität der Vorführung und Professionalität der Präsentation betrifft, braucht Esmod sich immerhin nie verstecken. Damit konnte die Schule auch heute abend gut punkten.