Marcel Ostertag AW12
Text: Ann LaCroix
Bilder: Andreas Hofrichter
Die neue Herbst- und Winterkollektion des Münchner Designer Marcel Ostertag ist eine Hommage an das Musische im Weiblichen. Wie in einem Schaukäfig gefangen und präsentiert stecken die Lebendigkeit, Ursprünglichkeit und die dynamische Wildheit des Femininen, und die Modelle, in goldener, metallischer Strahlkraft. Die Kreationen werben mit ihrer extravaganten Ausstrahlung um Wahrnehmung und Bewunderung.
Getragen wird die Kollektion durch eine klare und feminine Linie, die sowohl schlanke Silhouetten, als auch dynamische, fließende Volumen hervor bringt. Diese beiden formalen Kontrastpunkte unterstreichen die beiden Pole um welche die Kollektion kreist. Zum einen finden sich in moderner Ausgestaltung Rückgriffe auf die abgrenzend, rebellische nach Freiheit strebende Jugendkultur in der Mode der späten 1960er und 70er Jahre, wie auch eine Herausarbeitung eines starken, herrischen Lebensgefühls eines zeitgenössischen, selbstbewussten Feminismus, der in strengeren Kreationen, wie Hosenanzügen, Etuikleidern und Kombinationen aus Röcken und Blusen zum Ausdruck kommt.
Die visuelle Basis bei den Materialen bilden metallische Looks, um die herum in gedeckten Farben, wie Dunkelgrün, Braun und Grau komponiert wird. Dabei greift Ostertag auf edle Materialien zurück. Seide, Baumwolle, Kaschmir, Leder und Wolle bilden ein Rahmenwerk um die Blickfänge in Gold. Abgerundet wird dies bei dynamischen, und schwingenden Kleidern durch Textildrucke die eine Mischung aus Paisley und Pepita umsetzen. Besonders sind Marcel Ostertag wieder Hosen und voluminöse Mäntel gelungen, die auch die Tragbar- und Kombinierbarkeit seiner Kleidung wiederspiegelt. Die Bewegungsdynamik bei Lieblingsstücken des Designers wird durch die Verwendung von Franzen und Ketten unterstrichen. An Accessoires zur Abrundung der Kollektion, haben wir die oftmals in den vergangenen Saisons präsentierten Taschen des Designers vermisst (zum Beispiel Kollektion SS12).