mongrels in common AW12
Text: Ann LaCroix
Bilder: Andreas Hofrichter
Die beiden Designerinnen Livia Ximénez-Carrillo und Christine Pluess verarbeiten in dieser Kollektion zum einen Urlaubseindrücke von Island, zum anderen eine musikalische Auseinandersetzung mit dem Künstler Stevie Wonder. Entsprechend tituliert das Berliner Label seine Kollektion „Stevie Wonder in Island“.
Kalt, hart, maskulin und vor allem geradezu düster wirkt ein Großteil der Kollektion. Unterstrichen wird diese teilweise abweisende Wirkung noch durch ein fast schon aggressiv bizarr strenges Styling der präsentierenden Modelle. Gerade in einem ersten Block der Kollektion und Schau dominieren durchgängig dunkle Töne bei Mänteln, Blazern, Hosenkombinationen oder A-Silhouetten Rockkombinationen / -kleidern. Bei vielen Kreationen wirken die Modelle sehr verloren und die Volumen gehen in den Bereich oversized, mit streng uniformem Unterton. Im Laufe der Schau reihen sich immer mehr blaue Töne in die Outfits ein, welche eine leicht wärmere Erscheinung mit sich bringen, um später dann tatsächlich noch weiter zu hellen Tonwerten zu kommen. Farbklänge findet man in der Kollektion keine, vielmehr nur Kontrastpaare, Schwarz zu Blau und Weiß zu Schwarz. Daneben finden sich organisch wirkende Textildrucke, die in Assoziation zu Schwefeleruptionen und Vulkanismus auf Island stehen sollen. Eine geradezu giftige, schweflige Wirkung war beabsichtigt. Die Designerinnen wollten sich mit haptischen Elementen und einer greifbaren Materialwahrnehmung auseinandersetzen. Visuell ist dies natürlich sehr schwer vermittelbar. Dazu wurde auf Mikrofaser mit angerauten Oberflächenstrukturen ebenso wie auf Mischgewebe gesetzt. Daneben finden wir auch Seide und Satin, oder Wollkleider. Bei Einsätzen in die Oberflächenstruktur und –konstruktionen kommen auch Jersey und Kaschmir zum Einsatz.