Michael Sontag SS14
Text: Ann LaCroix
Bilder: Boris Marberg
Eine der künstlerisch und konzeptionell spannendsten Kollektion, die in Berlin auf der Fashion Week präsentiert wurde, ist die kommenden Frühjahr- und Sommerkollektion von Michael Sontag.
Stets ist der Designer mit einer konzeptionellen Weiterentwicklung seiner Entwürfe beschäftigt und wir sind deshalb dazu übergegangen nicht nur einen sequenziellen Blick auf die einzelnen Looks und saisonalen Kollektionen zu werfen, sondern eine Gesamtbetrachtung anzustellen und die neuen Kreationen einzugliedern. Ein Schwerpunkt der Arbeit von Michael Sontag ist der Umgang mit dem Material und die Formung der Silhouetten. Dabei scheut sich der Designer auch nicht vor unkonventionellen Materialmixen und hierin liegenden Herausforderungen. So wundert es kaum, dass in den neuen Entwürfen Exoten wie Rosshaar in Kombination mit leichten Polyamidstoffen daherkommt. Sehr ansprechend sind wieder die Drapierungen, eine der Stärken des Designers. Bei den Silhouetten bleibt die Grundstruktur stets figural reduziert, was bei manchen Entwürfen, die sehr voluminös wirken etwas irritieren kann. Ein Grund dafür ist sicher auch der Rückgriff bei der Präsentation auf Modelle mit „Modelmass“, die sicher nicht zwingend körperlich repräsentativ für die Kundschaft sein mag, aber auch zeigt, wie flexibel die Entwürfe sein können.
Die Farbpalette ist leicht unterkühlt und wenig gesättigt.Ansprechend sind insbesondere die minimalistischen Rückgriffe auf Rot, welches dezent zum Einsatz kommt. Ansonsten schwingt die Kollektion zwischen Hell und Schwarz, neben nahezu Senffarbe. Interessant war auch die Abrundung der Kollektion mit Schmuckelementen, auch wenn diese nicht aus dem Hause Sontag gekommen sind.