Linnie McLarty AW11
Text: Hannah Pomfret
Bilder: PR Linnie Mclarty
Linnie Mclartys H/W 11 Schmuckkollektion ist eine Goldgrube für alle ethisch Bedachten. Als eine der 20 Lizenzierten von Fairtrade Gold weltweit gilt Mclarty als Pionierin des ökologischen Schmuckes. Ihr Design ist sowohl für Frauen als auch für Männer konzipiert (unisex), obwohl sie eigene Frauen- und Männerkollektionen führt. Jedes Stück ist handgefertigt aus 100% wiederverwertetem Silber und ist zertifiziert mit Fairtrade und Fairmined Gold. Die Edelsteine sind aus überprüften Abbaugebieten. Ihre sorgfältig mit Hand hergestellten Kollektionen sind sehr gefragt, zumal sie eine preisgekrönte Juwelierin ist.
Skulpturisch wäre eine Untertreibung für die Kreationen von Mclarty. Die Herbst/Winter 11 Zierahlen ähneln geplätteten und polierten Kugeln aus eingekerbtem Gold kombiniert mit der einzigartigen und patentierten Methode eines Metallballes, der das Schmuckstück umschließt als gleichbedeutender Teil der Wirkung. Arbeiten solcher Art sind durch die ganze Kollektion hindurch präsent. Diskret bizarr. Ringe bilden ähnlich Felsen Grate, auf denen gefährlich ein Edelstein sitzt. Andere wiederum kratzen äußerlich wie eine Seeanemone, wobei entweder ein blauer Edelstein als Zentrum fungiert oder eine sich fortsetzende Spiralschleife den Ring um den Finger windet. Spiralen sind ein sich stets wiederholendes Thema, am Finger getragen oder in Form einer Ahle.
Ihre neue Männerkollektion „Men in Black“ ist besonders gelungen. Vielleicht liegt es an dem gewagten Männlichen, das die Beschichtung von Zinn inspirierten Ringen einfasst oder das Verlangen des Trägers vollständig androgyn zu werden. Wiederum sind es die Ringe, die herausragend sind: grob, metallisch, klobig. Sie packen mehrere Finger ein, um ein Werk künstlerischer Darstellung an der Hand zu erschaffen. Andere schließen Finger mit einer einzigen Schleife total ein. Als einen einzigartigen Ring stellt Mclarty die sog „Rocked Rings“ her: raue, verdrehte Metalle, die zu einem dicken Kreis verarbeitet werden. Die Manschettenknöpfe jedoch sind es, welche die größte Einfachheit verkörpern. Sie bestehen aus einer einzigen Zeile Sterlingsilber, welches für sich alleine einen gewissen Reiz ausübt.
Mclartys Herbst-/Winterkollektionen 2011 sind verschieden voneinander und doch erlauben sie Frauen wie Männern von der einen oder anderen etwas zu entlehnen. Sie besitzen Visionen, sind eher stilvoll als spezifisch einem Genus angehörend. Sie stellen einen sanften, weibliche Fluss aus Gold zur Verfügung, um die harte Männlichkeit schwarzen Rhodiums auszugleichen. Trotzdem ist jedes Stück einzigartig erschaffen, um extravagant getragen und aus den Tiefen der kolumbianischen Minen an die Fingerspitzen des Besitzers begehrt zu werden.