JULIEN FOURNIE Couture AW11
Text: Boris Marberg
Bilder: Pixel Formula / JULIEN FOURNIE
Oft werden den Kollektionen von Julien Fournié nachgesagt es würde nicht wie Haute Couture aussehen. Gut, das Haus Fournié kann nicht auf eine in die Generationen gehende Tradition wie andere Pariser Häuser zurückgreifen, muss es aber auch nicht. Julien steht in Frankreich, wie kaum ein anderer auch einem breiteren Publikum bekannter Designer für eine moderne, zeitgenössische progressive Mode, die es nicht nötig hat zwanghaft sich stetig neu zu erfinden und kann deshalb auf tiefere gesellschaftliche Prozesse eingehen und diese für die Findung des Designs aufgreifen und auch ideologisch verarbeiten. Wie viele Designer dieser Generation kommt bei Julien Fournié eine neue Sprache zur Geltung, sich und sein Lebensgefühl zum Ausdruck zu bringen. Formen werden ästhetisiert und dennoch Grundfunktionen zugeordnet. Seine Details in den Konstruktionen drängen nicht auf, und die Silhouetten vermitteln Raum und zugleich Figurbetontheit. Auch die Farben spiegeln deutlich wieder, dass es eine Kollektion ist, die uns vorgestellt worden ist, die zukunftsorientiert ist, für Menschen, die nicht zwingend der Vergangenheit verhaftet sind, ohne aber diese zur verleugnen.