Text: Boris Marberg
Bilder: Andreas Hofrichter
Guido Maria Kretschmer AW2011
Im Rahmen der Fashion Week Berlin präsentierte der Couture Designer mit ausgesprochener Handschrift für das Mondäne seine neue Kollektion Herbst/Winter 2011 im E-Werk an der Wilhelmstrasse. Der Mittwoch, erster Tag der Fashion Week in Berlin war abends der konkurrenzträchtigse den wir bisher in Berlin erlebt haben.Mit drei weiteren sehr interessanten Schauen ( Guess, Escada und Julia Starp), die nahezu gleichzeitig und über die ganze Stadt verteilt waren zeigen sich erstmals die absoluten Grenzen des Zeitfensters der Fashion Week in Berlin, die wieder einmal auch international darunter litt, dass gleichzeitig Mode masculine in Paris angesetzt ist, ebenso wie die Schwachpunkte die sich aus einer Bindung an einen einzelnen zentralen Ort eines Hauptsponsors und dem verständlichen Drang von Designern ergibt, sich hiervon durch offside shows abzusetzen.
Guido Maria Kretschmer nutzte die Gelegenheit seines Zeitfensters trotz Konkurrenz sich geschickt in Szene zu setzen und konnte zumindest einen grossen Teil der nationalen und auf der Fashion Week sehr dominierenden Berliner Regionalpresse an sich zu binden, was zu einer gerade zu überbuchten Schau geführt hat. Beigetragen hat hierzu vielleicht auch das gehäufte Auftreten von sogenannten VIPs, der Präsentation eines neuen Fahrzugs eines Sponsors, und dass die Schau für Dreharbeiten am Roten Teppich für den Film RUBBELDIEKATZ genutzt wurde, wofür der Designer auch sich für das Kostümbild verantwortlich zeigt.
Neben der gesamten medialen Inszenierung, die wir ja auch schon von einem anderen Berliner Designer kennen, knüpften die neuen Kreationen von Kretschmer nahtlos an die bisherige Handschrift und Linie an und versprühen den typischen Elan und die Eleganz für die Guido Maria seit Jahren steht (vgl. SS11). Die Silhouetten sind klar und unterstreichen eine schlanke Linie, die gekonnt über schwingende Mäntel und Kleider mit Volumen unterstrichen wird, was sich besonders an den Schulterpartien und den Krägen und Ärmeln als auch an den Applikationen und Accessoires wie zum Beispiel Handschuhen zeigte. Farblich ist die Kollektion angenehm warum gehalten, und wird durch dunkle, schwarze Kreationen unterstrichen.