GLAW & Bela Fahrenwald
Text: Ann LaCroix & Boris Marberg
Bilder: Andreas Hofrichter & Marcello Rubini
Bereits in der vergangenen Saison haben Glaw das Fachpublikum in Berlin mit ihrer Sommer-Kollektion begeistern können. Gerade bei jungen Labels ist man dann stets gespannt, ob sich eine gewisse Kontinuität einstellt. Entsprechend hoch waren die Erwartungen auf die Herbst- und Winterkollektion 2014. Anhand der Überschrift fragen sich sicherlich einige der Leser, wer Bela Fahrenwald ist. Eine Frage, die wir gerne beantworten.
Im Rahmen unseres Besuchs der Modenschau von Glaw, dem Designerduo Jesko Wilke und Maria Poweleit, haben wir hinter den Kulissen Bela Fahrenwald kennengelernt, der als Head of Hair für die Frisuren bei der Modenschau verantwortlich war. Der sympathische Kreative ist eine jener Personen, ohne die eine Modenschau nicht denkbar wäre und steht dennoch selten im Rampenlicht. Mit seinem mod’s hair Team (verantwortlich für den Standort Berlin) war er auf dieser Fashion Week nicht nur für die Frisuren bei Glaw zuständig, sondern auch bei der Präsentation von Schumacher.
Im Backstage in Berlin, Bela Fahrenwald (li.) im Gespräch mit Boris Marberg (re.)
Im engen Zusammenspiel sind ist das Frisurenkonzept für Glaw entstanden. Hierbei stand im Zentrum einen Stilmix zu entwickeln, dessen Fokus auf ein Wechselspiel zwischen weichen und harten Materialien eingeht. Die Frisur hat Rock ‘n Roll – markant deshalb die Tolle im Haar. Technisch bestand vor allem das Problem, die vielen Haare unter zu bringen und „wegzurollen“. Entsprechend entstand diese 19 40er / 50er Adaption, welche aber noch den eleganten Einschlag der Kollektion von Glaw unterstreicht. Vielleicht schafft es dieser Look ja zu einem der mod’s hair eigenen Kollektionen. Die Marke ist ja bekannt für die eigene, halbjährliche Haar-Kollektion.
Was mit den Frisuren angesprochen wurde, setzt sich dann auch bei der eigentlichen Herbst- und Winterkollektion von Glaw fort. Der rockige, unterschwellig aggressive Look der vorangegangenen Kollektion ist erhalten geblieben. Neben einem deutlichen Anteil an farbigen Looks, mit zum Teil sehr kräftigem Rot, ist weiterhin ein Schwerpunkt, die ausgewogene formale, gestalterische Sprache in Schwarz und Weiße. Linien und Flächen dominieren in einem gekonnten Spiel. Die Silhouetten sind figurbetont und sehr pointiert. Dieses wird zudem noch weitergehend unterstrichen durch die klaren, kantenbetonten Flächenkonstruktionen der Oberbekleidung, die oft in einer weichen Lederoptik auftritt. Jesko Wilke und Maria Poweleit gehen mit dieser eleganten und dennoch poppigen Kollektion einen weiteren konsequenten Schritt voran.