Elite Model Look Schweiz 2013

Elite Model Look Schweiz 2013

Text: Ann LaCroix

Bilder: Patrik Gerber

Es gehört schon fast zum „Guten Ton“ über den Elite Model Look in der Schweiz zu berichten. So möchten wir auch dieses Jahr wieder die Veranstaltung Revue passieren lassen und die Gelegenheit ergreifen um uns mit dem Modelbuisness und der Medienlandschaft und -kultur auseinander zu setzen.

Kurz die Fakten: Am 29. August standen sich zwölf Finalistinnen der Schweizer Edition „gegenüber“ und wetteiferten um die Gunst der Jury auf dieser Leistungsschau. Telegen und medial aufgezogen setzte sich die gerade mal 15-jährige Audrey Bousquet aus dem Kanton Bern gegen die Konkurrenz durch. Ausgestrahlt wurde die Veranstaltung als Event-Konzept im  Privatfernsehen. Bereits im Vorfeld wurde in den Medien eine breite Kampagne gefahren um auf die Veranstaltung landesweit aufmerksam zu machen. Dabei darf man allerdings nicht übersehen, dass gerade in der Schweiz die Medienlandschaft auf eine Art und Weise boulevardisiert ist, wie man das  an sonst nur aus Großbritannischen kennt.

Der Elite Model Look besteht seit 1983, und wird in der Schweiz in Kooperation mit der regionalen Modelagentur Option durchgeführt. Nicht ohne stolz darauf zu sein, kann man den Elite Model Look aus mehreren Perspektiven, insbesondere auch aus der lokalen Schweizer Position heraus als Erfolgsstory bezeichnen. So hat der „Wettbewerb“ in der Vergangenheit diverse junge weibliche Modelle hervorgebracht, die innerhalb kürzester Zeit im internationalen Kontext und Markt Fußfassen konnten. Allein der Blick auf die Resonanz, welche die letztjährige nationale Gewinnerin Manuela Frey gerade bei den aktuell auf der Fashion Week in New York stattfindenden Modenschauen genießt ist beachtlich und zeugt von einem für die Beteiligen, wie auch das Model selbst guten kommerziellen Erfolg. Gerade hierdurch entsteht ein nicht zu unterschätzendes Amalgam welches geradezu zwangsläufig Mädchenträume beflügelt. Die Schattenseite wird medial oft ausgeblendet, den nicht alles was sich in der Branche tummelt ist seriös und erfolgversprechend. Auf fast schon zynische Weise wird dies in der Dokumentation Teenie-Model von Ashley Sabin und David Redmon dargestellt. Wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten, eine Binsenweisheit, die allerdings oft in der Branche ausgeblendet wird. Viel zu offensichtlich ist, das kaum die meisten 15 bis 16-jährigen den Herausforderungen und dem Stress gewachsen sind, den der Beruf mit sich bringt und charakterlich schon so reif und reflektiert sind um nicht Schiffbruch zu erleiden. Gerade hier zeigt sich, dass man beim Elite Model Look, doch über eine sehr lange Zeit hinweg ein gutes Händchen hatte und auch in der Lage ist, die Newcomer entsprechend zu selektieren und zu fördern – auch wenn das Gesamtkonzept und die Branche im Fazit sehr wohl massiv Angriffsfläche für berechtigte Kritik biete. So ist es ja aus verschiedensten Richtungen zweifellos nachvollziehbar, dass über viel Jahre hinweg immer wieder in der Gesellschaft diskutiert wird, wie man mit Alter (oder besser Kindlichkeit und Jugend), Körperlichkeit und Sexualisierung der jungen Frauen in der Branche umgeht. Thematisch werden diese Punkte der Masse nur dann in den Medien angetragen, wenn aktuell das Potential für einen Skandal oder eine nur wenige Minuten währende Schlagzeile vorliegt. Zu schnell ist die Rezeption, Wahrnehmung und Ruflektion in der Werbe- und Traumindustrie.

Impressionen zum Elite Model Look 2013 – Schweiz:

 

Elite Model Look Schweiz 2013

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