Dimitri AW13

Dimitri AW13

Text: Ann LaCroix

Bilder: Boris Marberg

Dimitri Panagiotopoulos ist mit seinen Kollektionen und seinem Label Dimitri seit einigen Jahren ein fester Bestandteil der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin. In vielen Artikeln und Editorials haben wir die Arbeit des Designers beobachtet und zu schätzen gelernt. Nun wurde in Berlin die kommende Herbst und Winterkollektion für 2013 und 2014 dem Fachpublikum gezeigt.

Die Kernaussage der Arbeiten von Dimitri lässt sich grob mit einem elegant plakativen Individualismus für Frauen umschreiben, die gerne auf eine zeitloses Design und Eleganz setzen und dennoch gerne Abstand von klassischem Schwarz nehmen (wobei Schwarz nie in den Winterkollektionen jemals fehlte) und mutig sind auch mal kräftige Farben und einprägsame Applikationen und Details tragen. Die neue Kollektion findet ihre Basis in Bezug auf die Farbpalette in tiefen Blau- und Petrolschattierungen und einer Vielzahl an abgestuften Grautönen. Insbesondere bei den verwendeten Materialen und Materialmixen kommt die Farbpalette hier gut zum Tragen und unterstreicht die elegante Linie sehr gut.

Chiffonkleider aus Seide, sehr viel Kaschmir und feine Lederware bilden hier nur einen Ausschnitt. Sehr viel Wert wird auch weiterhin auf eine hohe handwerkliche Verarbeitung gelegt um die aufwendigen technischen Konstruktionen zum Beispiel bei der Umsetzung von Drapierungen. Stilprägend sind weitergehend drei Ansatzpunkte in dieser Kollektion, die sich auch teilweise schon in früheren Kollektionen gefunden haben. Zum einen sind dies die Verwendung von feinen transparenten Seidenstoffen, zum anderen Franzenlooks und hier nun auch Drucke, die sich über den gesamten Look ziehen. Gerade die Drucke sind fein in Abstraktionen, Wiederholungen und Symmetrien, respektive Spiegelungen gehalten und erinnern auf entfernteren Blick an die Werke des surrealistischen Malers Hansruedi Giger, der vor allem über das Filmdesign der Alien Filme von Ridley Scott bekannt geworden ist. Sehr ansprechend ist hier die abstrakt-surrealistische vertikale Trennung bei den Drucken, die auch farblich deutliche aber weiche Kontraste bietet. Daneben fallen wieder zahlreiche Jacken und Röcke auf, die voll mit metallischen, schimmernden Franzen bedeckt sind und in der Bewegung sehr feine Dynamiken vermitteln, ohne dabei die Volumen der Silhouetten aufzublähen. Volumen wird bei diesen Looks, wie auch bei vielen anderen eher durch die Schnitte, Krägen und geschichteten Schulterpatien, insb. kurzen Ärmeln erreicht. Leichtigkeit und Luftigkeit hingegen, finden wir bei sehr klassischen Kleidern und Damenoberbekleidung, wenn Dimitri wieder auf Transparenz setzt. Der Kontrastpunkt hierzu, zum Beispiel bei kurzen Bleistiftröcken, finden wir in festen, strukturierten, fast abgestellten Materialen, die sich in ihrer griffigen Oberflächenstruktur auch wieder bei den sehr beliebten Taschen des Labels wiederfinden.

Abgerundet wird die Kollektion auch dieses Mal durch feine schmuckhafte Applikationen und Details wie Halsketten, Krägen und Lederhandschuhen mit offenem Handrücken, die aggressiv und dominant zu den eleganten Looks stehen und Kraft vermitteln.

 

Dimitri AW13

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