Interview und Übersetzung: Boris Marberg
Bilder & Bildedition: Freda Henry
Anlässlich der Fashion Week London im Frühjahr konnten wir nun den Designer Danny Tang zu seiner Arbeit und der aktuellen Kollektion Herbst/Winter 2010 befragen.
Designer: Danny Tang
Heimatstadt:
Ich wurde in Kuala Lumpur geboren und lebe auch dort.
Fragen zum Mode Hintergrund:
Seit wie vielen Jahren arbeiten sie in der Branche?
Ich arbeite die letzten acht Jahre in der Branche, seit ich 16 Jahre bin.
Wo und wie wurden sie als Designer ausgebildet?
Ich wurde unterreichtet bei der SML fashion academy Kuala Lumpur. Ich bin immer noch der jüngste Student der dort bisher je angenommen wurde. 2004 war ich dann am Instituto Marangoni und am London College of Fashion.
Haben Sie bereits für andere Designer gearbeitet?
Lester Wong (Kuala Lumpur), Nana Aganavish (London), Ana Sekularac(London).
Was sind Ihre Haupteinflüsse?
Ich bezieh meine Inspiration viel von den Dingen, die mich umgeben, Natur, Farben, Musik, Architektur, Bücher – all dies findet Eingang in mein Design, in der einen oder anderen Form.
Was sind Ihre bevorzugten Materialien?
Spitze, Chiffon, Seide und Satin.
Wann haben Sie mit dem Schneidern angefangen?
Das erste mal als ich meine Grossmutter schneidern gesehen habe. Ich denke, damals war ich 8 oder 9 Jahre alt.
Welche ist Ihre bevorzugte Mode-Ära?
Ich habe keine bevorzugte Ära in der mode. Ich mag viele Dinge aus verschiedensten Perioden der Mode und manchmal ziehe ich Inspiration aus altem klassischem Design und modernisiere diese.
Gibt es Designer, die sie wirklich tief beeindrucken?
Ich bin stetig beeindruckt bei den Arbeiten von Nicolas Ghesquière für Balenciaga, Alber Elbaz für Lanvin. Der späte Alexander McQueen hat mich auch stark beeinflusst.
Die aktuelle Kollektion AW2010:
Was ist das Ziel der aktuellen Kollektion?
Mein Ziel mit der aktuellen Kollektion ‘Urban Victoria’ war es eine mannigfaltige Kollektion zu schaffen, deren Stücke Selbstvertrauen und Ermächtigung der modernen Frau ausdrückt. Die Idee war die Struktur und den majestätischen Einfluss der Viktorianischen Zeit mit der städtischen, modernen Wendung des Femininen zu verbinden um eine perfekt stärkende Kollektion zu schaffen.
Was war die technische Inspiration dieses Ziel zu erreichen und welche Herausforderungen sind damit einhergegangen?
Als Designer ist mein bevorzugtes Material Spitze, die prägend für die viktorianischen Kostüme waren. Hierfür was es essentiell das ich dies in das Design habe einfliessen lassen um den Glanz und die Details der viktorianischen Ära zu integrieren. Die Hürde bestand darin eine städtische und moderne Vision zu kreieren. Dafür war es nötig die Spitze mit Chiffon, Thai-Seide, Netz und Haut zu kontrastieren um in der Lage zu sein, eine Kollektion für moderne und anspruchsvolle Frauen zu schaffen.
Was war die visuelle Inspiration für diese Kollektion?
Für diese Kollektion kommt die visuelle Inspiration von zweierlei, der Regentschaft Königin Victorias und der städtischen Vielfältigkeit von „City Glamazons“. Diese Einflüsse sieht man am Rand der Moderne wie in klassischen Fischschwanzformen bei Kleidern und fein geschneiderten dramatischen Jacken und Umhängen, zentriert und einfach umrundet, mit einschlägiger Farbpalette in Rot, Schwarz und Gold.
Mode reflektiert den Wandel der Gesellschaft und der Kultur. Welche Ausseneinflüsse wirken auf das Schaffen dieser Kollektion?
In einer rasenden Gesellschaft und einer Kultur, die sich stetig wandelt werden meine nächste Kollektion sich darum bemühen den Kontrast in Momenten des Friedens und der Kontemplation zu zeigen. Sich Zeit zu nehmen, den Moment wert zu schätzen und sich nicht um die Zukunft zu sorgen.
Wo kann man Ihre Kreationen momentan erwerben?
Momentan biete ich einen Service für Einzelanfertigungen an und bin im Gespräch mit mehreren grossen Einkäufern in London um meine Kollektion im Sommer 2011 in den Regalen anzubieten.
Vielen Dank für das Interview!