Text & Bilder: Boris Marberg
Model: Diana
Hair&Make-Up: Valeria Meier
Im Sommer präsentierte Christina Krämer erstmals ihrer Kreationen im Rahmen der MBFW in Berlin im GreenShowroom – ein grosser Sprung für das in Zürich angesiedelte Label. Wir nutzen die Gelegenheit in den letzten Tagen uns die Kollektion Ghost anzusehen und mit Christina über die Berlin Fashionweek, ihre Arbeit und den Modestandort Zürich zu sprechen.
Christina, Du bist im Sommer erstmals auf der Berlin Fashion Week vertreten gewesen. Wie ist jetzt mit einigen Wochen Abstand das Feedback?
Das Feedback war und ist sehr gut. Ich habe tolle Kontakte knüpfen können zu Agenturen, Presse, Kunden, sowie Designkollegen, usw. Es haben sich auch unter anderem Geschäftsbeziehungen ergeben, z.B. mit meiner japanischen Agentur für die Lederaccessoires in Osaka und Tokyo. Des Weiteren bin ich sehr erfreut an der grossen Nachfrage für nachhaltige, ökologische und „grüne“ Kollektionen im gehobenen Bereich und im Luxussektor.
Strickkleid: Christina Krämer
Was für einen Rückschluss ziehst Du aus den Erfahrungen in Berlin für Dich und Dein Label?
Berlin war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich persönlich als auch für mein Label. Das Label erstmalig und international einem so grossen Publikum zu präsentieren war ein wichtiger und enormer Schritt nach vorne. Eine tolle Chance, die einen neuen Weg und eine neue Richtung möglich gemacht hat.
Im November werden erstmals in Zürich die Fashiondays stattfinden, die sich hauptsächlich auch an Endkunden wenden. Wie beurteilst Du den Modestandort Zürich momentan, es scheint ja im Moment einiges in Bewegung zu sein?
Ich glaube an den Modestandort Zürich. Zürich entwickelt sich zunehmend international und hat ein enormes Potenzial. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf die ersten Fashiondays.
Strickkleid: Christina Krämer / Schuhe: Navyboot
Was sind Deine nächsten Schritte mit dem Label und wo werden wir Dich das nächste mal mit einer neuen Kollektion sehen?
Momentan bin ich in der Planungs-und Kreativphase für HW’11/12. Die Ergänzung der Strick-und Lederaccessoires durch eine Komplettkollektion (Shirts, Kleider, Hosen und Röcke), wie schon in der kommenden Sommerkollektion „Awakening“ 2011 werde ich weiterführen. Für den Winter auch entsprechend für die Männer. Die neue Kollektion men/women A/W‘ 11/12 werde ich Ende Januar wieder zur Fashion Week in Berlin im „Green Showroom“ präsentieren.
Noch eine Frage zum Material der aktuellen Kollektion „Ghost“. Du verwendest ja überwiegend ökologische Materialien. Bekommst Du gerade deshalb viele Anfragen, und ist es momentan schwer die passenden Zulieferer zu finden?
Der „Green“-Aspekt ist auf den ersten Blick meiner Kollektion nicht sichtbar und die Leute sind eher erstaunt, wenn Sie die Hintergründe und das Konzept der Kollektion erfahren. Es ist wirklich spannend, welches „Green“ Bild meist noch in den Köpfen verankert ist! Letztendlich bedeutet es natürlich immer einen zusätzlichen Pluspunkt und Begeisterung. Ich bin sehr froh, die Hauptlieferanten meiner Kollektion hier in der Schweiz gefunden zu haben. Gerade bei den Zulieferern ist vieles in Bewegung auch international und es entwickelt sich ein positiver Trend. Doch ich denke, es braucht wie alles seine Zeit, bis sich die „echten“ ökologischen und nachhaltigen Artikel der Stofflieferanten am Markt richtig etablieren und durchsetzen können. Zudem ist „Green“ auch nicht gleich „Green“. Ein wirklich ökologischer und nachhaltiger Artikel ist eine Philosophie für sich und da gibt es viele, die aus kommerziellen Gründen auf diesen „Trendzug“ aufspringen.
Christina, herzlichen Dank!