Augustin Teboul AW14

Augustin Teboul AW14

Text: Ann LaCroix

Bilder: Boris Marberg

Unstrittig muss man feststellen, dass das deutsch-französische Designerduo eine hohen Stellen- und Beliebtheitswert bei Stylisten und Moderedakteuren hat, was sich an vielen Inszenierungen und Publikationen in Magazinen widerspiegelt. Sehr viel Anklang findet im Moment auf die neue Herbst- und Winterkollektion 2014 / 2015, welche erneut auf der Fashion Week in Berlin dem Fachpublikum vorgestellt wurde.

Stets etwas abseits des Mainstreams führt man konsequent minimalistisch die Serie an Präsentationen fort. Gerne eben abseits klassischer Schauen als Inszenierungen. Eingefunden hat man sich in der Galerie Judin, welche einen nüchtern sachlichen Hintergrund ermöglichte. Ein Podest, eine Absperrung und ein locker gespanntes Spinnakersegel bildeten das Ambiente heraus. Die Kollektionen werden zwar seriell saisonal gezeigt, unterwerfen sich aber nicht den etablierten Formaten der Jahreszeiten – zumindest nicht auf den ersten Blick. Über die Jahre hinaus war lediglich Schwarz prägend. Dies nicht zwingend als Farbe, sondern vielmehr auch als mediale Erweiterung. Entsprechend überraschend war es dann erstmals wenige eingestreute Entwürfe zu sehen, die hautfarben gehalten wurden. Ansonsten bleibt weiterhin der prägende Aspekt der mannigfaltigen Ornamentik, welche sich auf alle Teilbereich der Looks ausdehnen kann. Die Ornamentik ist zwar stark dekorativ, aber war noch nicht wirklich ideell rein auf eine individualisierte Selbstinszenierung der tragenden Person ausgerichtet. Vielmehr ist sie nur einen nach außen gerichtete Manifestation eines grundlegenden gestalterischen Konzepts. In der Konsequenz sieht man im Alltag sicher äußerst selten die Looks in Reinform. Entsprechend werden jeweils oft wohl nur einzelne Fragmente herausgebrochen und frei kombiniert. Dies spricht gerade für eine dennoch gegebene Tragbarkeit der Kreationen, da es gerade ein wesentliches Element der zeitgenössischen Damenmode ist, frei Stile und auch konzeptionelle Ausrichtungen kombinieren zu können und dürfen ohne Regeln zu unterliegen.

Hieraus leitet sich auch die konstruktive Ausrichtung bei den Silhouetten ab. Diese sind überwiegend schmal und stringent gehalten, betonen Bein und weisen nur vereinzelt Volumenakzente aus, die sich bei Schultern, Ärmeln und vereinzelt bei kurzen Röckchen in A-Form zeigen. Bei den Materialien kommt erstmals auch Neopren zum Einsatz, was in Bezug auf die handwerkliche Verarbeitung neue Wege aufnimmt. Oft und auch im Selbstverständnis werden die Kollektionen von Augustin Teboul als „sehr feminin“ bezeichnet. Dem möchten wir hier widersprechen, den ohne eine eigentliche Definition dessen, was Weiblichkeit in der zeitgenössischen Mode bedeutet kann man dies nicht wirklich postulieren. Dekorativ und auf Geschlechtlichkeit sind die Kollektionen des Labels sicher immer ausgerichtet gewesen – weniger Design als Kunst, aber auch immer gerade deshalb, ein Mittel zur Unterstreichung des individuellen Selbstverständnisses. Feminine Mode kann indes nur im Kontrast zur maskulinen Mode bestimmt werden, ausser man negiert die Geschlechtlichkeit völlig.

 

 

Augustin Teboul AW14

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