Damian Hirschberg AW12

Damian Hirschberg AW12

Text & Bilder: Boris Marberg

Im Rahmen der Berlin Fashion Week debütierte der junge Designer Damian Hirschberg mit einer ausgefallenen und starken Kollektion. Dass es nicht unbedingt einen grossen Rahmen oder gar eine Schau im Zelt bei der Mercedes Benz Fashion Week bedarf, um treffsicher einem interessierten Publikum eine Kollektion zu präsentieren, haben diesen Januar etliche Designer bewiesen. Berlin und die Fashion Week bieten mittlerweile vielfältige Möglichkeiten für Designer ihre Kreationen vorzustellen. Geschickt eingefädelt und dennoch mit einem komplexen Aufgebot an Stars, Sternchen und Multiplikatoren aus der Szenen hat es der junge Designer geschafft, seine Kollektion ansprechend im nhow Designhotel zu zeigen. Gerade diese kleinen Perlen machen mittlerweile den Charme der Fashion Week abseits vom grossen Rummel aus.

Bei seiner Kollektion legt der Designer Wert auf hochwertigste Verarbeitung und Produktion in Deutschland. Die Nähe zu seinen Kunden und zum Puls der Zeit ist ihm sehr wichtig. Es wird auch deutlich, dass er sich leidenschaftlich mit Kunst und aktueller Popkultur beschäftigt. Der Kollektion sieht man dies auch an. Von der Farbpalette sind die Kreationen nahezu durchgängig in Schwarz gehalten. Lediglich bei einzelnen Kleidern mischt sich ein blasses Rosa ein und lockert auf. Stärke, Präsenz und Selbstbewusstsein zeichnet die Linienführung und die Konstruktionen aus. Schmale Silhouetten bilden einen wesentlichen Teil der Linie, aber es finden sich auch üppigere Volumen und Silhouetten die in A-Formen übergehen. An markanten Details spart Damian Hirschberg ebenso wenig wie an interessanten Oberflächenstrukturen. Vielfach werden diese mit netzartigen Applikationen und Schichtungen in den 3-dimensionalen Raum hinein gearbeitet und wirken wie eng anliegende Übernetze. Feingliedrig wird dadurch die Oberfläche aufgebrochen und gibt den Kleidern Struktur und Haptik. In Verbindung zu den metallenen Dornen und Nieten die er geschickt aufbringt, ebenso wie wehrhafte Armreifen und Schmuck, entsteht damit ein leicht aggressiver Unterton, welcher die weiblichen Züge gut und kontrastreich unterstreicht. Feminin wirkt diese Kollektion, und sehr glamourös, trotz der markanten Züge und Noten. Hierzu passen auch die vielfach zu sehenden Lederhandschuhe, die Distanziertheit und Selbstbewusstsein vermitteln. Entsprechend wurden auch Blazer offen getragen präsentiert, ohne dabei zu offensiv und dominant zu wirken. Auch hier zeigt sich dass Damian Hirschberg es geschickt versteht für Frauen Kleidung zu kreieren, die von Selbstbewusstsein nur so strotzt. Man kann gespannt sein, was von diesem Newcomer noch in Zukunft zu sehen sein wird.

 

Damian Hirschberg AW12

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