Ashish SS12
Text & Bilder: Boris Marberg
Die neue Kollektion von Ashish Gupta war eine der Schauen und Kollektionen für das kommende Frühjahr und den Sommer 2012, die mit am häufigsten spannend erwartet worden ist, auch wenn das Label hierzulande noch nicht sonderlich bekannt und gehandelt ist (Deutschland, Schweiz und Österreich). Ashish Gupta hat ein ganz speziellen Hand und Faible für Pailletten und eine Vielzahl ähnlicher strukturgebender Element (engl. Sequins – auf Deutsch kaum greifbarer Sammelbegriff). Entsprechend war die Kollektion geprägt. Dabei ist zu bedenken, dass die üppige Verwendung von Pailletten zwei Effekte nach sich zieht. Die Kleider werden rein vom Gewicht her sehr schwer und zum anderen steckt in der Herstellung viel aufwändige und teure Handarbeit. Gerade in der Verbindung Indien, Pakistan und diese Herstellungsmethoden stehen diverse Ressentiments gegenüber, eine sehr kritische Klientel. Gerade bei der Adaption von entsprechenden Nachahmern aus Fernost ist zu befürchten, dass Kinderarbeit und fragwürdige soziale Arbeitsstandards einhergehen, auch wenn Ashish weit hiervon entfernt ist. Ein ähnliches kontroverses Problem haben wir bei der Verwendung von Pelz, was auch seit ein paar Jahren wieder im Trend ist.
Bis auf eine ganz kleine Anzahl von Kleidern, die nicht auf Pailletten setzen, dominieren der schimmernde Glanz und die Leuchtkraft der Reflexionen. Gepaart mit blumigen, sommerlichen Motiven und Mustern strahlen die Kreationen entsprechend, setzen ausdrucksvolle Blickfänge. Die Silhouetten und Volumen sind dem Gewicht geschuldet, gradlinig vertikal, fast schon unspektakulär.