Zurich Fashion Days 2012 – Die Veranstaltung
Text: Boris Marberg
Bilder: Patrik Gerber
Zum ersten Mal mit neuem Namenssponsor, bzw. Titelgeber und an neuer Location fanden die vergangen Tage nun schon zum dritten Mal die Fashion Days in Zürich statt. Unter der Federführung von IMG stemmte die Organisation ein massives Programm mit einer Vielzahl von neuen Kollektionen und bereits Gesehenem. Der Schiffbau in Zürich West ist eine der wenigen Örtlichkeiten, die sowohl von der nötigen Größe, als auch von den Möglichkeiten in Zürich geeignet ist, solch eine Veranstaltung abzuhalten. Direkt neben den Schiffbau in dem der Laufsteg, Backstage und Möglichkeiten für die Fittings untergebracht waren, wurde ein Zelt aufgestellt, in dem sich vor allem das VIP Leben abgespielt hatte.
Ein paar Eindrücke haben wir Euch ja schon vom ersten Abend über das Umfeld gezeigt. Das Programm kannte zwei unterschiedliche Ausrichtungen, die wie eine Klammer um das Schweizer Design bildeten. Sowohl die Eröffnungsnacht, als auch der gestrige Abschluss waren international ausgerichtet, während am Donnerstag und Freitag mit dem annabelle award und dann der Swiss Designers Show die einheimischen Labels ihren maßgeblichen Auftritt hatten. Gerade was die Schweizer Labels betrifft stehen die Zurich Fashion Days in direkter Konkurrenz zu dem Projekt der modesuisse, die nun regelmäßig für Herbst/ Winter und Frühjahr/Sommer in Genf und Zürich abgehalten werden und sich ausschließlich an ein Fachpublikum richten. Im Gegensatz dazu sind die Zurich Fashion Days auch eine Publikumsveranstaltung mit offenem Kartenverkauf und bieten natürlich wesentlich mehr Besuchern Zugang zu den Schauen. Welches Konzept für die Schweizer Designer nun besser ist, wird in der Branche und unter Designern heftig diskutiert. Wichtig ist dabei aber, dass endlich langsam Bewegung in die Szene kommt um die doch sehr guten Labels endlich auch dem heimischen Markt vertraut zu machen. Eines der größten Mankos in der Schweiz bisher. Oft hat man das Gefühl, in der Schweiz stehen diese Designer nicht wirklich hoch im Kurs und es ist vielen Wichtiger sich auf große internationale Marken zu stürzen. Selbst bei den regionalen Medien stand die Veranstaltung leider nicht wirklich hoch im Kurs und erntete von geradezu Spott Rückmeldungen bis hin zu skeptischer Ablehnung, was dem Anliegen und den Möglichkeiten der Veranstaltung nicht gerecht wird. Etwas mehr journalistische Fairness und auch Fachkompetenz gerade bei den „Boulevard“ Massenmedien wäre hier angebracht, ebenso wie dass man sich mal mit den Kollektionen intensiver beschäftigt, statt nur das Glamouröse heraus zu stellen. Es kann natürlich auch sein, dass dem Schweizer Publikum diese Aspekte nicht wichtig sind, was sich aber nicht mit meiner Erfahrung deckt, die wir über nunmehr fast fünf Jahre Berichterstattung und Beobachtung der Schweizer Modeszene kennengelernt haben. Jedenfalls ist viel im Fluss und in Bewegung, was allein schon gut für die Branche ist und auch für die kommenden Monate hoffen lässt.
Impressionen, der am Eöffnungsabend zeigenden Designer aus Italien:
MSGM
MSGN
MSGM
Marco de Vincenzo
Marco de Vincenzo
Marco de Vincenzo
mila schön
mila schön