The Eiffeltower Show Project

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Paris City Fashion Week, SS2020, Eiffelturm

Text und Bilder: Gerhard Paproth

 

Es war ja so vielversprechend: Eine große Schau im Freien, mit großem Laufsteg unter dem Eiffelturm und Défilés vieler Designer – die repräsentative Abbildung im Internet mit magischer Abendbeleuchtung, großem Publikum und erhabener Atmosphäre machte große Lust auf die Veranstaltung. Fantastisch.

Real war es dann doch entschieden anders: die Schau fand nachmittags in eher neutralem Ambiente statt, nämlich in einem Pavillon auf der ersten Etage des Eiffelturms (immerhin mit Ausblick), vor geschätzt 100 bezahlenden Gästen (jeder bekam einen VIP-Badge).

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Vorher musste man unzählige Durchlass-Kontrollen passieren, die sogar das rechtzeitige Eintreffen von Modellen verhinderten. Der ziemlich nebulösen Organisation hatten wir zuvor wenig Beachtung geschenkt, ein bis zuletzt unbekanntes Programm von zwei mal neun Designerdéfilés reichte dann über vier Stunden und verlangte Durchhaltevermögen, auch wenn der Ablauf nach erwähnter Verzögerung recht glatt und zügig ging. Die Design-Labels waren alle amerikanischer Provenienz, die den Durchbruch auf dem europäischen Markt suchen, also in Europa nichts Bekanntes, nichts besonders Innovatives, so etwas wie amerikanischer Chic oder Lifestyle.

Das Publikum hatte manchmal Aufregenderes zu bieten.

Wie das tolle Ankündigungsfoto entstanden ist, wissen wir nicht, die betreffende Veranstaltung war zweifellos ein entschieden packenderes Kaliber. In der überraschend anders geprägten Realität dieser Vorstellung vergewisserten wir uns mit gelegentlichem Blick aus dem Fenster des besonderen Nimbus’ und der Erhabenheit des Ortes mit Paris zu Füßen. Die Designer des Programms haben für diesen Event dennoch ihr Bestes gegeben, die Models auch und das Publikum nahm hin was kam und blieb freundlich. Wir auch. Ein paar Impressionen haben wir mitgebracht, es hat uns ja viele Stunden gekostet, und so zeigen wir von der ersten Hälfte jeweils ein paar repräsentative Beispiele:

 

Christo furs ist ein amerikanisches Label mit mehreren eigenen Geschäften, das auf exquisite Verarbeitung von Pelz und feine Lederwaren spezialisiert ist. In den USA ist Christos Taltsidis auf diversen Salons und Veranstaltungen vertreten.

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Sylvie Dahi hat Berichten zufolge nie eine Nähnadel in der Hand gehabt, ihre Entwürfe sind Projektionen aus der Fantasie. Entsprechend sitzen sie auch nicht immer gut, sind dafür aber eher großzügig ausgeprägt. Ausgebildet in Nizza hatte sie danach bereits Schauen in Ottawa (Canada) und Sidney (Australia).

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Jus10H wurde vor 8 Jahren von Justin Haynes gegründet. In den Vereinigten Staaten ist er mit Fashion Shows in TV-Sendungen präsent, und an vielen Orten mit Shops und Veranstaltungen unterwegs und im Internet mit Mode aktiv. 53 Kollektionen hat er bisher vorgestellt und mit Schauen in London und Paris sucht er dieses Jahr sich auch in Europa sich einen Namen zu machen. Very US-Style, wie wir finden.

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Femata Couture by Louise Tauali’i ist aus Melbourne, Victoria – und hat auf Twitter zu Gott gebetet, dass der Parisauftritt klappt. Auf der New York Fashionweek war sie diese Saison auch schon. Ihre Mode hat eine Botschaft: Mode mit einem Ziel – Liebe dich selbst, liebe Gott und liebe Gottes Volk. Femata Couture ist ein Modelabel mit einem Zweck. Wir konzentrieren uns darauf, alle Generationen dazu zu bewegen, sich selbst und die Welt um sie herum wahrzunehmen.“ Das sieht man der Kollektion so nicht an, aber viel mehr gibt es dazu erst einmal auch nicht zu sagen.

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Nadia Azumi kommt ebenfalls aus den USA, hat allerdings einen kulturell breiteren Horizont, soweit er in ihre Mode einfließt. Mit vielen Japanern studierte sie in San Francisco. Mit einem Japaner verheiratet, hat sie enge Beziehungen zur japanische Kultur und Ästhetik, sie überträgt Färbungen, Muster, Farbholzschnitte auf Kleidung. Spezialität ist ihre Handbemalung unterschiedlichster Seiden, eine Leidenschaft, der sie seit 16 Jahren frönt und die diese Schau heraushebt.

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Tiffany Brown ist ein etabliertes US-Designlabel für Prêt-à-Porter, Schuhe und Handtaschen. Anspruch ist ein zeitloser Stil, für alle Generationen und Größen und bezahlbare Preise.

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Camellia Couture konzentriert sich auf Luxus-Kinderkleidung. Die Grundlagen (nähen, entwerfen) für ihre Arbeit hat die Designerin namens Debbie sich selbst beigebracht und die ideale Gestalt des Mädchenkleides sind nach eigenem Bekunden „the big princess styleball gowns“.

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