SUSUMU AI – Taiko-Trommeln für Mode

SUSUMU AI – Taiko-Trommeln für Mode

MBFW SS23 – Samurai Museum Berlin

Text und Bilder: Boris Marberg

 

Ganz im Zeichen der japanischen Kulturvermittlung präsentierte das Label Susumu Ai seine neue europäisch-japanische Kollektion auf der Fashionweek in Berlin. Den Rahmen und die Örtlichkeit konnten nicht besser gewählt sein. Im Samuraimuseum mit der Sammlung Peter Janssen in Berlin Mitte fanden sich zahlreiche interessierte, geladene Gäste ein.

Das Privatmuseum eröffnete erst im Mai dieses Jahre in Berlin seine Pforten und ist damit eines der neuesten Museen in der Stadt. Es umfasst eine vielschichtige Sammlung um die Kultur der japanischen Samurai, stilistisch künstlerisch, als auch im kulturellen Kontext der entsprechenden Epochen. Passend wurde in den Museumsräumlichkeiten ein Taiko-Konzert (太鼓) dem Publikum vorgeführt. Die wuchtigen Trommeln und der kraftvolle Klang und Rhythmus spielt ausgezeichnet mit der der Leichtigkeit und Simplizität der Mode-Gestaltungen.

Die Stimmung im Publikum war aufgeweckt und durchdrungen von der Atmosphäre der dunkel gehaltenen Räume, die gedrängt und mit den Exponaten eine fast mystische Szenerie bot. Die Musiker waren bei der Darbietung in die jeweils neuen Kreationen von der Designerin des Hauses, Alisa Menkhaus (und Partner), eingekleidet. Nach jedem Musikstück rotierten diese Musiker im Raum zu anderen Instrumenten und Plätzen. Eine Bestuhlung, oder einen Laufsteg gab es selbstredend nicht. Stattdessen fand die Vorführung der Kollektion und der Trommelstücke durch die Musiker quasi mitten im Publikum, hautnah statt, was Nähe und Dynamik vermittelte und Berührungsängsten mit der Musik, Kultur und der Mode entgegenwirkte. Um die Kollektion und insgesamt die Mode von Susumu Ai zu verstehen und auch im Kontext der Verbundenheit mit deutscher Mode einordnen zu können muss man sich mit der traditionellen japanischen Mode und deren Entwicklung in den letzten 30 Jahren auseinandersetzen.

Auch heute hat traditionelle Kleidung, welche auf alten japanischen Bräuchen basiert, immer noch einen hohen Stellenwert in der japanischen Kultur und ist weiterhin noch verbreitet. In der Gestaltung spiegelt sich die Bedeutung von formeller Kleidung unter anderem darin wider, dass bei Damenmode traditionelle Schnitte, Muster und Farben eine Kontinuität aufweisen und dass der Einfluss westlicher Herrenmode groß ist. Nüchterne Anzüge haben sich weithin im Arbeitsalltag uniform etabliert und verfestigt , wie in kaum einer anderen industriell-dienstleistungsorientierten Gesellschaft. Neben diesen formellen Blöcken der Bekleidungsdoktrin steht als irrwitziger Kontrast das bunte, verspielt Naive, mit Sexualität, Infantilität und Humor kokettierende in den japanischen Subkulturen, was sich explosionsartig im urbanen Freizeitbereich zeigt. Gerade seit den 1990er Jahren hat in kaum einem anderen Land eine derartige Weiterentwicklung und Expansion der Textil- und Modeindustrie stattgefunden.

Brücken für japanisches Design- und Gestaltungsverständnis in andere Kulturkreise hinein bildet der Funktionalismus, der gerade in der deutschen Designtradition und -lehre weiterhin ein zentraler Teil des Fundamentes der Modeindustrie ist. Alisa Menkhaus schafft es, Funktionalismus und traditionelle japanische Linienführung in Schnitten und Silhouetten spannend und ansprechend zu verbinden, so dass aus beiden Designkulturen eine ansprechende Verschmelzung erwächst, die die jeweiligen Ursprünge erkennbar beläßt. Dies zeigt sich insbesondere bei den Herrenlooks, die sowohl im Urbanen, Informellen in beiden Kulturkreisen funktionieren als auch strenge Normenraster für Herrenmode aufbrechen können.

Bei den Looks der Damenmode, wird mit der bestehenden Freiheit und dem weiteren Gestaltungsrahmen auf traditionelle japanische Muster und Farbgebungen zurückgegriffen, ohne zu expressionistisch zu werden, aber dennoch individuelle Ausdruckkraft zum Ausdruck zu bringen. Es entsteht die Vermittlung von Selbstbewusstsein und dynamischer Interaktion mit dem sozialen Umfeld. Dabei sind die Looks stets tragbar und „praktisch“ und wahren immer Stilsicherheit und soziale Positionierung.

 

SUSUMU AI - Taiko-Trommeln für Mode

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