Schumacher SS13
Text: Ann LaCroix
Boris Marberg
Dorothee Schumacher gehört zu den wenigen Designern, die im Kern das Wesen der Berlin Fashion Week ausmachen und mit ihrer Kollektion Saison für Saison Wegmarken für das setzen, was unserer Auffassung nach abseits von kurzfristigen Trends, klassisches deutsches Modedesign ausmacht.
Dabei ist dennoch jede Kollektion gefüllt von Innovationen und Interpretationen weiblicher Lebensrealitäten und Selbstreflektionen die eine an verschiedenste gesellschaftliche und private Situationen adaptierte Erscheinungs- und Ausdrucksform bereitstellt.
„Virtual Romance“ betitelt Dorothee Schumacher ihre neue Kollektion für das Frühjahr und den Sommer 2013. Schon mit diesem Schlagwort gibt die Designerin eine Marschrichtung vor, die in einer Widerspiegelung klassischer femininer Themen und Bildnisse ihren inneren Halt findet. Abstrakt und etwas ungreifbar beleibt hingegen ideologisch der postulierte futuristische Ansatz (im klassischen Sinn des italienischen Futurismus des frühen 20. Jahrhunderts), der kommuniziert wurde, was aber nicht bedeutet, dass es dieser ansprechenden Kollektion an Innovationen fehlt – ganz im Gegenteil.
So basiert ein grosser Teil der Looks und Kombinationen aus Damenober- und Unterbekleidung auf der Kombination und dem Rückgriff auf harmonische, feminin konnotiert Farbklänge die mit abstrahierten grafischen Mustern ausgearbeitet werden. Irving Penns naturalistische Fotografien von Blüten standen hier Pate für das Florale, das neben Kaleidoskopmustern steht.
Bei den Volumen und die Silhouetten bleibt Schumacher konsequent und feminin. So entsteht eine schön kombinierbare Palette aus lockeren, weichen Volumen, die bis zu Übergrössen gehen, wie auch klassische strenger Linien, welche sehr stringente Silhouetten erzeugen können.
Bei den Accessoires fällt die sogenannte „Bracelet Bag“ ins Auge. Eine kleine, raffinierte Tasche, die geschickt am Arm getragen werden kann und so mit der Trägerin geradezu verschmilzt.