ROKSOLANA BOGUTSKA SS12
Bilder & Text: Boris Marberg
Roksolana Bogutska gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Designerinnen in der Ukraine und Osteuropa. Sie hat ihren Sitz in Lviv und mehrer Showrooms in ihrem Heimatland. Mit ihren Kollektionen spricht sie ein Publikum an, welches auf Exklusivität, hohe Verarbeitungsqualität und einen Hohen Grand an Repräsentation setzt. Ihre Schau auf der Lviv Fashion Week war sehr düster gehalten und fand fast vollständig im Dunkeln statt. Fast hatte man den Eindruck die Kreationen müssten sich verstecken und die Beleuchter an den Verfolgerspots sind kaum bei dem vorgelegten Tempo hinterher gekommen, die Model auszuleuchten. Stilistisch spielt die Kollektion für Sommer 2012 mit Themen der 1930 und 40er Jahren und greift Designelemente auf, die wir in den vergangenen Kollektionen auch bei Brioni, Valentino, oder auch Dolce & Gabbana gesehen haben. Die sehr eleganten Kleider kommen in einem wilden Materialmix. Von Pelz bis feinster Spitze ist alles dabei. Bei vielen Mänteln und Jacken wirkt die Kollektion eher wie eine Winterkollektion und schottet recht massiv wärmend ab. Im Kontrast stehen dazu sehr leichte lange und verspielte Kleider, die auf Transparenz, Spitzen und eine Vielzahl von Applikationen setzen. Neben sehr warm gehaltenen Tönen mischen sich auch in der Farbpalette Blau und Rot ein. Ebenso finden sich blumige Textildrucke. Besonders bei Lederjacken bewirken die Details der Kleidungsstücke eine gewisse Härte im Look, fast wirken die Modelle geharnischt. Dies wird auch durch Lederhandschuhe unterstrichen. Die Fülle an Details im Design ist fast schon erschlagend. Leise Töne und Understatement findet man selten. Vom Konzept her und der Zielgruppe ist dies auch Konsequent, den hier gilt wohl mehr ist mehr und auffallen ist Programm. An Prunk wird nicht gespart und die Trägerin zeigt mir einem Kleid von Bogutska sehr deutlich, dass sie es sich leisten kann, finanziell und auch in sozialer Abgrenzung. Sie ist mit Sicherheit nicht zwingend in traditionellem Genderverständnis die Person, die ihren eigenen Stand selbst gefunden hat. Business-Look oder geschlechtliche Neutralität, sind hier kein Thema. Insgesamt wirkt die Kollektion klassisch, fast schon antiquiert unmodern.