Niria Frey AW14

Niria Frey AW14

Text & Bilder: Boris Marberg

Splénétique – die Damen Winter- und Herbstkollektion für 2014 des Schweizer Labels Niria Frey würde im Rahmen der fünften Edition der Mode Suisse in Zürich präsentiert.

Im Ansatz hatten wir an jenem Abend in Zürich die Möglichkeit das uns noch unbekannte Label kennen zu lernen. Die Absolventin des Diplomstudiengangs in Basel (HGK 2010), hat uns mit dem nüchtern kalten und reservierten Design angesprochen. Gerade vor wenigen Tagen hatten wir ja von der diesjährigen Diplommodenschau „doing fashion“ in Basel berichtet. Niria Frey steht unserer Auffassung nach für jenen Teil an Designkonzeption aus Basel, welcher auch international anklang finden kann. Von daher war die Präsentation auf der Mode Suisse sicher ein richtiger und guter Schritt, auch wenn sich junge Labels aus der Schweiz immer noch sehr schwer mit damit tun, Kommunikationskonzepte und -plattformen zu finden und zu generieren, welche sie bekannter machen.

Nach eigener Darstellung orientiert sich das aktuelle Design an den 1990er Jahren mit der „Protestmode und -bewegung“ des Grunge. Grunge war indes nie wirklich in Bezug auf Mode Themen setzend. Vielmehr resultiert diese landläufige Wahrnehmung aus der parallel stattfinden stilistischen Ausprägung und schockartigen Rezeption der ersten Kollektionen aus Japan, welche in Paris in den Jahren ab 1988 gezeigt wurden und dann bei europäischen Designern wie Ann Demeulemeester oder Raf Simons in den 1990ern eine eigenständige Entkopplung und Ausrichtung hat entstehen lassen. Abgesehen vom modischen Trend der Beliebigkeit in der Damenmode und der damit verbundenen „Belanglosigkeit“ ist es gerade diese Ausprägung welche seit fast 20 Jahren in der Lage ist noch unsere zeitgenössische Mode auch noch in funktionalem Zusammenhang Sinn zu geben. Niria Frey gelingt es hierbei mit den wenigen gezeigten puristischen und keinesfalls femininen Looks und Kreationen einen ansprechenden Beitrag zu urbaner und zeitgenössischer Mode zu leisten ohne auf verspielte Ornamentik oder Plakativität setzen zu müssen. Abzuwarten gilt, ob es das Label und die Designerin in den kommenden Saisons schaffen wird, das eigene Konzept weitreichender zu kommunizieren.

 

Niria Frey AW14

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