Lena Hoschek SS13
Text: Ann LaCroix
Boris Marberg
Día de los Muertos?
Mit mexikanischen Zombies (besser Calavera Catrina als Sinnbild?) wartet Lena Hoschek bei der Fashion Week in Berlin auf, um ihre neue Kollektion für das Frühjahr und den Sommer 2013 vorzustellen.
Für ihre markanten und teilweise provokanten Inszenierungen ist die österreichische Designern, deren Schauen fester Bestandteil der Fashion Week in Berlin sind, in den letzten Saisons bekannt. So schickte sie diesmal florale und bunt geschminkte „Zombies“ auf den Laufsteg um eine im Kern sehr konventionelle Kollektion zu zeigen. Farblich und vor allem von den Mustern und Applikationen her lassen sich sehr gut mittelamerikanische Assoziationen und Themenaufgriffe festmachen. Schnell springt einem die Farbenpracht von Frida Kahlo ins Gedächtnis. Die bunte und lebhafte Bildsprache vieler mexikanischer Künstler, bis hin in die zeitgenössische Malerei findet sich im gesamten Konzept der Kollektion, wie auch der Schau wieder. Dabei hängt die Frage in der Luft, worin die genaue Aussage in Bezug auf die religiöse Vergänglichkeit und Tradition der Riten im ruralen Mexiko wirklich ihren Bezugspunkt findet.
Isoliert betrachtet reiht sich diese Kollektion ganz in die Handschrift und in das Konzept von Lena Hoschek ein, mit Themen des letzten Jahrhunderts von den 1930er bis hin zu dem 1960er zu spielen. Eine wirkliche Brücke zu zeitgenössischer Mode gelingt dabei nicht wirklich überzeugend. Vielmehr bietet die Kollektion grundsolide ein Rückzugsfeld in eine glorifizierte Vergangenheit. Auch von den Silhouetten und Konstruktionen ist die Designerin sehr konsequent und vermeidet es geschickt Neuerungen offensichtlich einzuarbeiten. Damit gelingt es ihr an sehr vielschichtige und differnzierte Ausdrucksformen der Trägerinnen anzuknüpfen und Begehrlichkeiten zu bedienen.