krISTINA CHEGODAEVA SS13
Text & Bilder: Boris Marberg
Christina Chegodaeva ist eine junge Designerin aus Russland, die mit ihrer neuen Kollektion eine Verbindung zwischen Prêt-à-porter und ethnischen Einflüssen realisieren wollte. Präsentiert hat sie ihre Kollektion Sommer / Frühjahr 2013 in Lviv, in der Ukraine.
Wenn osteuropäische Designer davon sprechen ethnische Einflüsse aufzugreifen, dann sind damit in aller Regel rurale, traditionell bäuerliche Themen gemeint, die geradezu glorifiziert übersteigert sind und fast schon als Ritual immer wieder thematisiert werden, auch wenn sich das nur in PR-Mitteilungen oder Statements zeigt, nicht aber wirklich in der Kollektion als Ganzes. So auch bei Christina Chegodaeva Kollektion, in der sich diese Elemente unserer Auffassung nach nur in Details wie zum Beispiel Kopfschmuck und –hauben andeuten. Klassische Musterungen in den Oberflächen, wie über die vergangenen zwei Jahrzehnte bei vielen Kollektionen aus Russland vorkommend, findet man nicht. Lediglich im Ansatz als Skizzenhafte Umreißung sind Silhouetten von orthodoxen Kirchenbauten aufgedruckt. An der Grundstruktur der Kollektion ändert dies indes nichts. Die Kollektion ist feminin bis mädchenhaft, mit häufig vorkommenden verspielten Krägen und Einstecktäschen bei Blusen. Helle Oberbekleidung bei mehrheitlich tiefblauem Gesamteindruck bilden die Farbpalette. Die Konstruktionen sind schlicht und sauber ausgearbeitet, geradezu bodenständig und dezent. Eben diese Aspekte können bei dieser Kollektion ansprechen und überzeugen.