Kristian Aadnevik SS15

Kristian Aadnevik SS15

Kristian Aadnevik SS15

Text: Ann LaCroix

Bilder: Andreas Hofrichter

In London präsentierte der ursprünglich aus Norwegen stammende Designer Kristian Aadnevik seine neue Kollektion für Sommer- und Frühjahr 2015 (SS15). In entsprechendem Ambiente wurden dem Fachpublikum die luxuriösen und edlen Kreationen präsentiert, die jeweils eigenständige Schmuckstücke darstellen und von extrem repräsentativen Abendroben bis hin zu kecken sportlichen knappen Kleidchen hin durchgängig Luxus symbolisieren.

Gerade in London und in Berlin (dem man immer wieder vorwirft zu London als Modemetropole aufschließen zu wollen), sind die Gegensätze zwischen zeitgenössischer puristischer Interpretation von Mode und dem oft fast erschlagenden Luxus mit der Intension Wohlstand, Reichtum und soziale Abgrenzung zu zeigen, sehr ausgeprägt. Kristian Aadnevik steht dabei für den einen Pol, neben aufwändiger Handarbeit und erlesenen Materialien, stellen seine Kleider doch auch Statussymbole für eine Schicht dar, die wenig Hemmungen hat offensiv zu zeigen, dass sie im (angenommenen) gesellschaftlichen Mittelpunkt stehen will und auch die Abgrenzung zu anderen Milieus zelebriert. Entsprechend oft finden sich diese Entwürfe auf dem Roten Teppich und dann abgelichtet in der Boulevardpresse. Immer wieder werfen die Auseinandersetzungen mit solchen künstlerischen aber auch luxuriösen Kollektionen die Frage auf, welchen Stellenwert Mode in den unterschiedlichen europäischen Gesellschaften haben und ob Mode wirklich in der Lage ist Individualität angemessen zum Ausdruck zu bringen. In diesem Kontext hat die zeitgenössische Mode die letzten 25 Jahre sicherlich ein paar Erfolge zu verbuchen. Zum einen hat sie es mit dem Massenmarkt und –Geschmack geschafft den Eindruck zu erwecken, Mode sei nun demokratisiert. Daneben hat es die Industrie, Ansätze bestehen hierzu schon seit den frühen 1970er Jahren,  vollbracht die Produktion international zu prekarisieren. Wohltuend mag es dann wahrgenommen werden, ab dieser sozialen Differenzierung dann immer wieder  Kollektionen und Labels zu finden, die klar zum Ausdruck bringen was Mode in diesem Sinne auch heute noch für viele ist, eine klare Aussage – ja zu“ Kunst“, aber auch ein Nein zur sozialen Realität

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