Irene Luft SS14
Text: Ann LaCroix
Bilder: Boris Marberg
Auf der Fashion Week in Berlin präsentierte die Münchener Designerin Iren Luft ihre neue Sommer- und Frühjahrskollektion. Sehr viel Plauener Spitze, in Gold, Weiß und Transparenz wurde dem Fachpublikum gezeigt.
Bereist der Zugang zu der Kollektion, beziehungsweise die Art der Inszenierung ist sicher nicht sehr leicht, denn thematisch werden ohne sich mit der (angefragten) Intention der Künstlerin auseinander zu setzen vielerlei Assoziationen angesprochen. Mühsam ist es oft, sich mit erfragten Konzepten zu beschäftigen, wenn Offensichtliches in der Rezeption auseinander klafft. Viele Designer schätzen es entsprechend gar nicht, wenn sie nach der Idee gefragt werden, die hinter einer Kollektion steht.
Nein, wir haben nicht das Gespräch mit Frau Luft gesucht um die (maritimen) Tiefen der Kollektion intellektuell und gar philosophisch zu ergründen. Zu offensichtlich ist die Verpackung. Konzeptionell ist die Kollektion in zwei Gruppierungen von Looks gegliedert – (sehr wenige) konventionelle Kleider und Entwürfe, welche abstrakten und verspielten Werken gegenüberstehen. Insbesondere die Volumenausgestaltungen und Schichtungen, wie auch Würfe im Material sind gewöhnungsbedürftig, nicht alltagstauglich und konsequenterweise künstlerisch repräsentativ ausgerichtet. Teleologisch fällt eher der Rahmen der Gesamtpräsentation auf. Maritim und in der Assoziation hin auf Seepferdchen als Symbol ausgerichtet. Androgyn bis geschlechtslos als ein Part der Ausrichtung steht hier einer offensiveren Sexualisierung gegenüber, wenn nackte Oberkörper transparent umhüllt werden und weibliche Attribute in den visuellen Vordergrund gestellt werden. Vielfach wird in der populären Rezension solcher Kleidungsstücke Kritik im Sinne eines zeitgenössischen Feminismus artikuliert, der immer wieder polarisiert. In Bezug auf die Kollektion und die spezifischen Einzelstücke von Irene Luft, bleibt der tiefere Sinn leider bei der offensichtlichen ersten Betrachtung leider verborgen.
