Programme und Impressionen
Text und Bilder: Gerhard Paproth
Wir haben es schon mehrfach beschrieben, der Ort Hyères mit den palmengesäumten Straßen an der Côte d‘Azur, blütenprächtig und architektonisch elegant, die Villa am Berg in einem schönen Park-Garten mit Blick über die Stadt zum Meer und zu den Bergen, es ist immer wieder eine Pracht, die Postkarten einfach nicht widerspiegeln können.
Und das 4-tägige Festival de Mode, de Phothographie et d‘Accessoires de Mode hat hier alljährlich den schönsten Ort, den man sich denken kann. Der lange Titel bedeutet schon, dass hier ein großes Spektrum thematisiert wird, das man mit einem Ein-Tages-Besuch gar nicht angemessen würdigen konnte. Zehn Preiskandidaten aus jedem Bereich präsentieren ihre Arbeiten, dazu ausgewählte Teilnehmer der Vorjahre, ergänzt von Ausstellungen und Installationen ausgesuchter und renommierter Künstler.
Französische Modehäuser rekrutieren unter den Kandidaten ihren Nachwuchs, und die Preisträger machen nicht selten aus dem Stand heraus eine bemerkenswerte Karriere. So hat Rushemy Botter, Preisträger für Mode 2018, schon eine künstlerische Chefposition bei Nina Ricci bekommen, alle bekommen Zugang zur großen und schwierigen Modeinfrastruktur und oft Aufträge für kommerziell gut distribuierte Kollektionen bei großen Häusern.
Zugegeben, es ist nun schon die 34. Ausgabe der Veranstaltung, da perfektioniert sich vieles, dennoch ist das Konzept deutlich straighter als zum Beispiel das des German Fashion Council, das seine renommierteste Veranstaltung, den Berliner Salon, ungeduldig schon wieder eingestampft hat und dessen Vorgehensweisen der Öffentlichkeit weitgehend verborgen bleiben.
Hyères dagegen ist ein beliebtes Mekka der jungen Modeaffinen, der internationalen Presse, Designer und Händler und die Veranstaltung biedert sich weder bei den Profis noch bei der Presse auf unangenehme Weise an. Was erfrteulich ist, gerade wenn man mal einen Blick auf die affektierten Pariser Modeveranstaltungen wirft – die szeneübliche Arroganz bleibt außen vor. Nicht nur die Designer, auch das Publikum wird liebevoll betreut. VIP Sonderbehandlungen gibt es zwar auch, aber das wird möglichst sehr diskret gemacht. Die Kaffeeversorgung ist zwar lamentabel, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Wir werden die kommenden Wochen über diverse Präsentationen (außer Photographie, Workshops und Performances) berichten, hier ein kleiner Überblick, was das Festival bereit hält.
Photographie
Neben der Vorstellung der 10 ausgesuchten Kandidaten mit eigenen Ausstellungs- und Präsentierflächen gibt es an vielen Stellen Platz für Themenausstellungen und einen großen Raum für den Fotografen des Jahres (dieses Jahr Craig McDean) und einen für die Preisträgerin des Vorjahres (Eva O‘Leary).
Ausstellung Craig McDean „One of One“:
Still Life (Mode und Accessoires als Stillleben):
Eva O‘Leary (Grand Prix du Jury 2018) „Happy Valley“:
Alain Nogues – Photographes de plateau sur le tournage du film de Jean-Luc Godard „Perrot le fou“ (Hyères 1965):
Jorge Perez Ortiz – Fotografie der Kollektionen Finalisten des Wettbewerbes der Modeaccessoirs 2019:
Installationen
Gregoire Motte:
Kate Fichard, Flora Fixy & Julia Dessirer (Grand Prix du Jury Accessoires de mode Swarowski 2018):
Botter (Grand Prix du Jury première vision 2018) „Botter Crash“:
Maison Chapeau Michel:
Charlotte Chesnais:
Chloe – Ramsay-Levi:
Shop (mit den aktuellen Kollektionen der letzten Preisträger und Finalisten):
Die 10 Finalisten Modedesign 2019:
Die 10 Finalisten Accessoires de Mode 2019:
Auswahl Preisträger und Finalisten 2018 mit neuen Arbeiten/gesponserten Kollektionen:
Défilés (10 Finalisten Modedesign 2019, Wettbewerb für Chloé, Botter)