Guido Maria Kretschmer beim Looktest MBFW Berlin AW12
Ort: L’Oréal Professionnel Académie Berlin
Text und Fotos: Marcello Rubini
Ursprünglich sollte die Kollektion von Guido Maria Kretschmer ja Winter Haze heißen und mit japanischen Einflüssen daherkommen. Aber dann kam plötzlich alles anders und der junge Modestar der feinen Kleider änderte den Look der Linie noch einmal. Damoi (russ.: zu Hause) heißt sie jetzt – dank einer Reise im November mit der Transsibirischen Eisenbahn durch Russland nach China bis hin in die Mongolei. Die feinen Farben der Steppe legten den Grundtenor der Gestaltung, dazu intensive schwarze Akzente und auch rote, die sich aus der asiatischern bzw. mongolischen Folklore ableiten und sich als ganz eigenes Farbereignis im Kopf des Modeschöpfers festsetzten. „Chinas Farben und Formen in eine modernes Gewand umzuwandeln, verpackte Frauen quasi entpacken“ nahm sich der Modeschöpfer vor, heimgekehrt vom Sound und der Farbenstimmung aus Asiens stimulierenden Landstrichen und Menschenbildern.
Beim Looktest kündigte die weiß-silberne Gesichtsfarbe nun schon die asiatische Grundnote an, mit starken Schwarzakzenten an den Augen und einem kräftigen Lippenrot zauberte L’Oréal Professionnels Starvisagist Boris Entrup dazu eine ganz eigene Maske, die die schimmernde und zugleich kräftige Verbindung asiatischer und westlicher Ästhetik auf ungewöhnliche Weise vorführt. Auch bei der Frisur von André Märtens (Head of Hair) ist z.B. die Assoziation zu mongolischen Zöpfen noch erkennbar, aber hier findet sich gleichfalls ein eigenes, modisch-westliches Bild wieder.
So lässt sich schon eine vage Vermutung der ästhetisch durchkomponierten Kollektion erahnen, die am Donnerstag (19.1. um 20 Uhr, Runway im Zelt) wieder für Aufsehen sorgen dürfte.