St. Elisabeth Kirche und Villa Berlin Mitte
Text und Bilder: Gerhard Paproth
Eingedampft wie das ganze Angebot der Fashionweek zur Wintersaison hat auch der Berliner Salon sich kleiner gemacht und ist dafür zur St. Elisabethkirche nebst zugehöriger Villa umgezogen. Gleichwohl bleibt der Anspruch, die wichtigsten, deutschen Modedesigner im Bereich des förderungswürdigen „Nachwuchses“ mit einer Einladung in einer großen Gruppenausstellung repräsentativ zu zeigen und dabei das ästhetische Ausstellungskonzept möglichst weitgehend beizubehalten. Dennoch merkt man die Beschränkung deutlich, bei den Kleinigkeiten des generösen Empfanges, bei der liebevollen Hingabe in den Details und bei den Reduktionen in der Präsentation. Auch am neuen Ort ist das Ambiente geschmackvoll und das Ausstellungskonzept gut erdacht – aber es ist eben doch bescheidener im Ganzen geworden.
Die Exponate sind an Wänden aufgereiht, recht dicht zusammen gerückt. In der Raummitte gibt es eine große, mehrstufige Insel mit Exponaten, die in alle Richtungen weisen und leider nur recht ungefähr zu Namen zuzuordnen sind. Im anderen Raum sind mehrere Inseln mit je 4 Exponaten für einen Designer, alles etwas größzügiger. Der Publikumsandrang ist recht groß, die Stimmung eher wie bei einer Vernissage als bei einem informativen Ausstellungsbesuch. In der reduzierten Räumlichkeit ist Muße zum Betrachten eher schwieriger geworden.
Die Auswahl der eingeladenen und für förderungswürdig befundenen Designer an sich ist vermutlich etwas komplexer als früher angelegt, mehrere Institutionen sind daran wohl beteiligt, der normale Besucher erfährt allerdings nichts von den Maßgaben. Aber man hat noch immer den Eindruck eines guten Panoramas des in Deutschland ansässigen, jungen und frischen Designerschaffens, das einem mehr vermittelt als die paar Schauen und Präsentationen, die diese Saison im Allgemeinen angesetzt sind. Das – und natürlich auch der geschmackvolle Gesamtstil – ist nach wie vor ein großes Verdienst dieser Einrichtung „Berliner Salon“.
Und so lange da die gezeigte Qualität keine erheblichen Einbußen verzeichnet, werden wir uns auch nicht an den verwirrenden Diskussionen beteiligen, die in dem Zusammenhang diverse, jüngst gegründete Förder-Institutionen ins Spiel bringen, deren Ziele, Protagonisten, Strategien und Einflussnahmen nicht wirklich klar kommuniziert sind. Denn was wir hier sehen können ist gut, spannend liebevoll und jenseits des überhitzten Big Trendbusiness entworfen.
Peter O. Mahler:
Philomena:
Regina Weber:
Reinhard Plank:
Rianna und Nina:
Roeckl:
Sminfinity:
SPM Meissen:
Steinrohner:
Stiebich und Rieth:
Strenesse:
Talbot Runhof:
Dawid Tomaszewski:
Treuleben:
Unützer:
William Fan:
Working Title:
Aeance:
Allude:
Belize:
Claudia Bertini:
Iris von Arnim:
I’VR Isabel Vollrath:
Julia Heuer:
Lala Berlin:
Lara Krude:
Lili Radu:
Lou de Betholy:
Odeeh:
Der Berliner Salon: