Göttin des Glücks (GDG) – AW12
„Danke mir gehts gut!“
Text & Bilder: Boris Marberg
GDG ist ein konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Label aus Österreich. Auf dem Lavera Showfloor in Berlin, präsentierte, das sich als Kollektiv verstehende Label seine neue Kollektion (AW12). Die Designer Dessislava Stoytcheva, Igor Sapic und Lisa Muhr sind für den kreativen Teil bei Göttin des Glücks verantwortlich und ihre Kollektion ist auf Streetwear und Basics ausgelegt.
Das Label versteht sich als erstes österreichisches ökofaires Modelabel. Dabei ist es sowohl nach FAIR TRADE, als auch nach GOTS (Global organic textile standard) zertifiziert. Für das Label ist es selbstverständlich, dass die Produktionskette sozialen Standards entspricht und transparent offen gehalten und auch kommuniziert wird. So finden sich auch auf der Website der Marke umfassende Informationen. Bereist 2005 haben sich die „Macher“ zusammengefunden und innerhalb von nur wenigen Saisons einen sehr ansehnlichen Start hingelegt. Schon nach wenigen Jahren wurde eine industrielle Produktion in Angriff genommen. So konnte man mit Craft Aid auf Mauritius einen Produktionspartner finden, der sowohl für ein hohes Maß an sozialem Engagement steht, als auch entsprechende Arbeitsbedingungen garantiert. Ebenso ist auch die Herkunft und Verarbeitung der Rohmaterialien bei GDG klar offengelegt. So stammt die Baumwolle von indischen Kleinbauern, die ökologischen Landbau betreiben. In Indien beginnt auch die Entkernung und Verspinnung der Baumwolle, bevor diese nach Mauritius gelangt. Dort wird der Stoff zugeschnitten, bedruckt, genäht usw. Der Vertrieb beschränkt sich momentan auf den deutschsprachigen Raum sowie Frankreich. Daneben betreibt Göttin des Glücks zwei eigene Shops in Österreich.
Das Konzept von GDG würde nicht aufgehen, wenn es nicht auf einem soliden Fundament an Verantwortung und Bewusstsein aufgebaut wäre, welches zum Ziel hat, eine klare Gegenposition zur Wegwerfgesellschaft zu beziehen. In der Modebranche, der man oft nachsagt sie sei Oberflächlich und kurzlebig, ist dies natürlich sehr ambitioniert und stößt noch auf viel Widerstand in der Breite bei den Konsumenten. Ökologische Bekleidung muss man sich leisten können und wollen. Und in den vergangen Jahren legen immer mehr Menschen hierauf Wert. Nur zögerlich greifen große Hersteller und Vertriebe überhaupt dieses Thema auf. Aufklärung ist hierbei mit das wichtigste, um die Kunden zu erreichen und zu vermitteln. Ziel ist es zu zeigen, dass es auch anders geht und dass hiermit auch ein individueller Mehrwert verbunden ist. Entsprechend treffend ist einer der Leitsprüche von Göttin des Glücks, der sich auch immer wieder als Textildruck auf den Kreationen wiederfindet: „Danke mir geht´s gut“. Dieses Motto transportiert sehr gut die jeweiligen Aspekte, die mit der Mode von GDG verbunden sind und sich auch in der vorgestellten Kollektion wiederfinden. Lässigkeit, Sportlichkeit und eine selbstbewusste Lebensfreude, die man auch bereit ist mit anderen zu teilen. Oft ist es bei zeitgenössischer Mode sehr schwer, den konkreten Lifestyle der mit einer Kollektion verbunden wahrzunehmen und nicht an der Oberfläche zu verharren. Bei Göttin des Glücks gelingt dies sehr gut. Zum einen ist das Label authentisch, pragmatisch und glaubwürdig. Zum anderen ist auch der Look zugänglich, bequem und sportlich. Gerade bei Streetwear und Casual Mode ist es natürlich auch sehr naheliegend dieses umfassende Konzept realisieren zu können.
Das Design der Kollektion AW12 ist gradlinig und reduziert. Es spielt mit einzelnen funktionalen Elementen, wie Kapuzen, Krägen und farblich abgegrenzten Taschen bei Kleidern, Jacken und Röcken. Die Silhouetten sind dabei stets geradlinig gehalten was den Look sehr locke rund lässig wirken lässt. Besonders das Spiel mit farbigen Flächen und Flächenkontrasten fällt ins Auge. Die Farben sind dabei dezent und nicht zu satt gehalten. Teilweise setzt das Design auch asymmetrische Konstruktionen, insbesondere beim Verlauf von Reißverschlüssen bei Jacken um.