Giancarlo Bello

Giancarlo Bello

Anamorphose Bildsprache

Bilder & Text: Boris Marberg

Wir haben erstmals auf der Mode Suisse amorphose aus Lugano zu sehen bekommen. Das Label, welches von Giancarlo Bello bereits 2007 gegründet wurde, hat seinen Sitz in Lugano. Bisher ist das kreative Schaffen des Designers vor allem in Bezug auf raffiniert, oft asymmetrische, dekorative Accessoires aufgefallen. Teilweise sind diese Kreationen anschaulich auf der Internetpräsenz des Lables unter dem Titel „Zippered“ zu finden.

Der Name des Labels spielt mit der Visualisierungstechnik der Anamorphose, eine im Mittelalter beliebten Art in Bildern zu verschlüsseln. Bei den gezeigten Kreationen geht es also auch darum, so kann man die Ausrichtung interpretieren, einen verschlüsselten visuellen Inhalt zu finden. Dieser liegt in der bisherigen Gesamtschau des bekannten kreativen Schaffens von Giancarlo Bello in einer Interpretation des weiblichen im Erhabenen.

Auch die aktuellen, dieses Frühjahr in Zürich vorgestellten Kreationen haben einen starken Bezug zu Accessoires. Hier stach vor allem eine lederne Bauchtasche heraus, die etwas an die orthopädischen Formgebungen von Marina Hoermanseder erinnern und sehr ansprechend in Verbindung mit dem groben Stoff des kombinierten Kleides harmonierten.

Stellt man die bisherigen Werke der neuen Kernkollektion gegenüber, zeigt sich, dass eine facettenreiche Formsprache am Entstehen ist, die in der Zukunft noch spannend sein könnte.
Farblich hat Giancarlo Bello auf den Klassiker „Rot zu Schwarz zu Weiss“ gesetzt und streut metallische Blickfänge ein. Leider ist das verwendete Rot, auch in Anbetracht der unterschiedlichen Stoffe, die verwendet wurden nicht homogen. Deshalb wirkt die Farbpalette unharmonisch austariert. Metallpailletten hingegen runden die jeweiligen Looks gut ab, bis zu den Schuhen. Raumgreifenden Volumen können sich neben stringente Silhouetten stellen, ohne dass große Brüche entstehen. Gerade die raumgreifenderen Volumen haben feine Verschachtelungen, Schwingungen und bilden interessante Blickfänge.

Gerne spinnt man sich weiter, wie die Kollektion sich entfalten würde und noch mehr einzelne Aspekte des bisherigen Schaffens aufgreifen und weiterentwickeln würde.

Giancarlo Bello

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