Franziska Michael SS14
Text: Boris Marberg
Bilder: Andreas Hofrichter
Franziska Michael ist eines der vielen jungen Talente, die den Sprung auf die Fashion Week in Berlin gewagt haben und dort wieder im Rahmen einer ansprechenden Installation ihre neue Kollektion vorgestellt hat.
Nach dem Studium gründete Franziska Michael bereits 2009 ihr Label und schreitet sukzessiv voran. Während die ersten Kollektionen der Designern, so zum Beispiel Herbst / Winter 13 noch sehr ausladend mit Volumen in den Silhouetten experimentiert hat, ist Franziska Michale mittlerweile bei einer ausgesprochen formschönen Linie angelangt, die wesentlich von Geometrie und architektonischen Aspekten beeinflusst und geprägt ist. Immer markanter werden Drucke und feingliedrige Strukturen. Bei der in Berlin auf der „Stage“ vorgestellten Kollektion wird das Thema Tennis aufgegriffen. Insbesondere wird hier aber mit dem Image dieses Sportes und dem Massenkult, welchen jener in den 1990er in Deutschland innehatte, sich auseinander gesetzt. En passant ist dies gerader auf der Berlin Fashion Week nicht ohne eine gewisse humoristische Note, mit einem fast Dauergast, welcher herhalten muss für den Roten Teppich.
Stilistisch ist diese Kollektion sehr androgyn und besticht durch eine extrem nüchterne Handschrift und einem gekonnten Farbenspiel, welches dezent aus den klassischen Prägungen von Sommerkollektionen herausfällt. Sehr viele „Männer“-Looks haben eine gute Resonanz in der recht überschaubaren Kollektion. Die wenigen Details sind gut positioniert und das Gesamtbild unterstreichend. So finden sich zum Beispiel bei langen Kleidern dann spielerische Schnürungen an den Seitenpartien unterhalb der Achseln.