Fashionweek Autumn-Winter 2013 – Looktests (2)
Fotos: Marcello Rubini
Text: Gerhard Paproth
Auch am zweiten Tag beobachteten wir wieder kreative Umsetzungen der Hairdesigner (André Märtens und Wolfgang Zimmer) und Makeup-Artisten (Boris Entrup, Nora Porsche u.a.) zu den Looks der Fashionlinien – nach den mehr oder weniger konkreten Vorstellungen der Designer. Heute unter anderem mit Issever Bahri, Lala Berlin, Marc Stone und Sebastian Ellrich. Abgesehen von einem komplizierten Frisurenaufbau, der einen Vorschlag von den Rumanian Designers neu konstruiert, waren vorwiegend schlichte Gestaltungen gefragt, die deswegen nicht weniger Pfiffigkeit bei der Kreation erforderten, wie man auch bei den extrem gelackten Haaren (z.B. bei Marc Stone) oder Issever Bahri beobachten konnte.
Marc Stone
Die aktuelle Kollektion von Issever Bahri folgt der Inspiration, die die Modeschöpferinnen der Entdeckung von Art-Deco und Art Nouveau-Architektur in Istanbul verdanken. Entsprechend dieser unterschiedlichen Gestaltungsauffassungen der 20er Jahre suchen die Designerinnen Geradliniges und Organisches zu spannenden Kombinationen zu verbinden.
Issever Bahri
Lala Berlin, deren Modelinie dagegen zwischen Orient und Zukunft zu navigieren sucht, „spacig, abstrakt und trotzdem warm“ (so die Modeschöpferin Leyla Piedayesh), suchte in der Frisur eine Variante zwischen lässig-locker und einfach und klar, angepasst an große Schals oder sportliche Caps.
Lala Berlin
Zu der Kollektion von Sebastian Ellrich entwickelte Nora Porsche ein Augen-Makeup, das einen futuristischen Aspekt in sehr konkrete Vorstellung umsetzt. Hier bekommt die strenge Klarheit der Frisur mit dem anderen Kontext auch eine ganz andere Wirkung.
Sebastian Ellrich
Gerade bei den jungen Designern wie Stone, Rumanian, Bari darf man gespannt sein, ob hier auch neue Gestaltungsansätze die aktuelle Fashionwelt inspirieren können, oder ob die tendenzielle Schlichtheit bei den Looktests für eher zurückhaltende Modeideen oder für bewusst reduzierte Formensprache steht.