Jennifer Brachmann widerlegt Männermode
Text & Bilder: Boris Marberg
Die Designerin zeigte auf der Bühne (Stage) im Rahmen der Fashion Week Berlin wieder ihre neue Herrenkollektion. Für den kommenden Herbst und Winter kleidet sie den Mann zeitgenössisch mit einer leichten Note an Widerspenstigkeit gegenüber der Uniformität der klassischen Herrenmode. Ihr gelingt dabei der Spagat zwischen Avantgarde und Establishment, was oft kein leichtes Unterfangen ist.
Eine Rumpfkollektion in saisonalen Farben
Bei den Farben sind saisonale, dunkel Töne von der Designerin verarbeitet worden. Abgerundet wird die Palette mit Beige und Weiß. Die Volumen sind relativ schulterbetont und greifen wieder vermehrt Applikationen auf. Sehr ansprechend ist die Mischung der unterschiedlichen Materialien. Hier wirken insbesondere gröbere Stoffe bei den Hosen sehr gut und vermitteln neben den lockeren Schnitten auch eine gewisse Bodenständigkeit, die man sonst im Urbanen Design nicht immer findet. Mehr Facetten und Variationen hätten dieser Kollektion gut getan und ein Plus an Kombinierbarkeit gegeben. So entsteht der Eindruck, es handle sich nur um einen Grundstock, der mit Bekleidung anderer Marken aufgefrischt und beim individuellen Styling ergänzt werden müsse. Im Vergleich zur Sommerkollektion, welche nun alsbald in den Geschäften zu haben ist, schließt die Herbst- und Winterkollektion systematisch gut an.