Designer Dossier: Augustin Teboul
Bilder / Interview: Boris Marberg
Make-Up / Haare: Julia Walter
Im Januar haben wir erstmals die beiden jungen Desigerinnen in Berlin auf der Fashion Week kennen gelernt und wollen Euch nun das Label etwas näher bringen.
Wer ist Augustin Teboul und wie ist es passiert das ihr zusammengekommen seid um das Label zu starten.
In AUGUSTIN TEBOUL verschmelzen zwei Identitäten, Annelie Augustin und Odély Teboul zu einer dritten, männlichen Person. Darin spiegelt sich, mit einem Augenzwink, die Fusion unserer Fähigkeiten und unsere Affinität für Surealismus wider. Der Look von Augustin Tebouls tief schwarzen Kreationen entsteht durch die Kombination von Poesie und Tiefsinnigkeit auf, balanciert zwischen Extravaganz und Nüchternheit.
Was war der schwierigste Teil während der Gründung des Labels bis jetzt?
Es ist definitiv schwierig die Balance zwischen Kommerz und Extravaganz zu finden. Und ebenfalls, zu Beginn mit einer kleinen Produktionsmenge Gewinn zu erzielen.
Im Januar haben wir Eure Kollektion “Little Red Head” in Berlin gesehen und nun hatten wir die Gelegenheit einige Teile dieser Kollektion für ein Editorial zu inszenieren. Welcher spezifische Lebensstil steht genau hinter der Kollektion, beziehungsweise was für ein Lebensstil soll die Kollektion vermitteln, da sie von der Stimmung im Erscheinungsbild sehr umfassend dunkel, düster aber auch fortschrittlich wirkt?
Hinter der Kollektion steckt keine spezifische Idee eines Lebensstils. An jeder Frau wird jedes Kleid immer anders aussehen und eine andere Stimmung haben. Darin liegt für uns die Schönheit unterschiedlicher Geschmäcker. AUGUSTIN TEBOUL bewegt sich auf dem schmalen Grat von ready-to –wear und haute couture und bindet traditionelle Handwerkstechnicken in fortschrittliches Design ein. Die Produktpalette ist so aufgebaut, dass unterschiedlichste Frauen in verschiedensten Situationen und Stimmungen angesprochen werden. Einige Teile sind für spezielle Anlässe konstruiert, andere sind von einer stilbewussten Frau ganz einfach zu jeder Zeit tragbar. Es ist eine authentische, progressive Frau mit einem klassischen, eleganten Lebensstil, gleichzeitig Rock`n`Roll und Chic, individualisiert und unkonventionell.
Habt Ihr für bedeutende Designer gearbeitet, bevor Ihr Eure eigene Linie gestartet habt?
Annelie designte für zwei Jahre mit an der womenswear Kollektion von Y3, Yoji Yamamoto für Adidas, während Odley zwei Jahre im Design Team von Jean Paul Gaultier arbeitete.
Was sind Eure bevorzugten Materialien?
Wir kreieren unsere eigenen Materialien mit unterschiedlichsten Handwerkstechniken. Zudem arbeiten wir viel mit Leder und kombinieren es speziell mit Handstrick, Häkelarbeit und leichten Seidenstoffen.
Seid Ihr von der Arbeit eines anderen speziellen Designers wirklich beeindruckt?
Ja, sicher. Zum Beispiel von den Arbeiten einer Freundin von uns, die kürzlich beim Hyeres Festival ausgezeichnet wurde. Léa Peckre.
Welche ist momentan Eure favorisierte Modestadt?
Momentan verbringen wir viel Zeit in Berlin, das uns wirklich inspiriert. Wir reisen beide viel und fangen dabei unterschiedlichste Momente ein, egal in welcher Stadt das nun ist. Mode ist oft da, wo man sie nicht vermutet, manchmal sehr weit entfernt von den allgemeinen Trends.
Während Eurer Ausbildung wart Ihr an der Esmod in Paris. Die Esmod beansprucht seit einigen Saisons das Nachhaltigkeit immer wichtiger in der mode wird, selbst in der Ausbildung und eine steigende Anzahl von Designer produzieren ökologische und fair gehandelte Mode. Was haltet Ihr davon?
Fair Trade ist entscheidend für unsere Gesellschaft und Umwelt, egal in welcher Branche und es ist gut dass sich immer mehr Menschen dessen bewusst sind. Wir entschieden uns in Europa zu produzieren, überwiegend in Berlin um gute Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne sicherzustellen.
Danke für das Gespräch und Euch viel Erfolg!