Alexander Shkarupsky – Interview und Editorial
Bilder & Interview: Boris Marberg
Model: Igor
HMS: Lilya Yurchyshyn
In der Ukraine, in Lviv konnten wir den jungen Designer Alexander Shkarupsky kennen lernen, der sich überwiegend mit Herrenmode beschäftigt und seit ein paar Jahren regelmäßig kleine Kollektionen auf den regionalen und nationalen Markt bringt. Sein Stil ist progressiv, verspielt und individualistisch. Er verbindet geschickt traditionelle Elemente einer Westukrainischen Kultur mit modernen Themen. In seinem Atelier hatten wir die Möglichkeit einige seiner aktuellen Looks in Szene zu setzen und ihn zu seiner Arbeit zu befragen.
Alexander, hast Du bevor Du Deine eigne Linie gestartet hast für andere wichtige Designer gearbeitet?
Für ungefähr drei Jahre habe ich in Kiew mit einem bekannten Designer gearbeitet, Viktor Grigoriev. Gerade wegen dieser Erfahrung hatte ich beschlossen, mein eigenes Labels zu gründen
Wo überall hin bist Du schon wegen Mode gereist?
Bisher nur in der Ukraine. Aber selbst hier haben wir eine grosse Modeszene mit der Ukrainian Fashion Week, Lviv Fashion Week, Frankivs Fashion Week und anderen Veranstaltungen bei dene ich schon involviert war.
Was sind Deine Haupteinflüsse?
Am meisten werde ich von Musik und Filmen beeinflusst.
Mit welchen Materialien arbeitest Du am liebsten?
Am liebsten arbeite ich mit Pelz von wilden Tieren, Lux, Leopard, Fuchs und Nerz und so weiter. In meiner Kollektion kannst Du auch Leder, Kaschmir, Velours, Wolle, Jeans und Kostümmaterial sehen.
Wann hast Du mit dem Schneidern angefangen?
Das war 2008.
Auf was achtest Du bei einem Model?
Zuerst auf die professionelle Arbeitseinstellung. Aber für mich ist ein Model auch nicht nur eine gut aussehende Person. Ich versuche Jungs und Mädchen zu finden mit einer speziellen Persönlichkeit; sie sollten anmutig und anders als andere Menschen sein. Du weißt was ich meine, mit einem speziellen Funkeln in den Augen.
Bist Du von der Arbeit anderer Designer wirklich beeindruckt?
Ich war immer von Karl Lagerfeld und Hedi Sliman beeindruckt.
Und von welchem Designer hättest Du gerne den gleichen Werdegang?
Ich hoffe ich kann eine ähnliche Karriere machen wie die beiden Idole von mir.
Was ist die beste Art und Weise in Lviv einen freien Kopf zu bekommen und zu entspannen?
Lviv ist eine faszinierende Stadt. Hier überlappen sich vergangene Zeiten mit der Moderne. Diese Stadt ist voll von Plätzen die unsere alte Geschichte und unseren alten Geist verkörpern. Ich liebe es mit meinen Freunden Zeit zu verbringen, eine Tasse Kaffee zu trinken an solchen Orten. Oft gehen wir auch in Kinopremieren und an Wochenenden lieben wir es in lounge bars zu gehen, oder in Nachtclubs.
Wer waren Deine Idole als Kind?
Als ich ein Kind war, war ich ein großer Fan von Missy Ellion. Später möchte ich dann Christina Aguilera und Britney Spears, wie die meisten Teenager in dieser Zeit.
Bist, oder warst Du auch in anderen künstlerischen Formen aktiv?
Ich habe immer künstlerische Fotografien geliebt.
Was ist Deine technische Inspiration ein Ziel bei einer Kollektion zu erreichen und mit welchen Herausforderungen bist Du konfrontiert die Du überwinden musst?
Diese Arbeit ist oft nicht einfach. Ich benötige eine individuelle Annäherung an zum Beispiel einen Kunden und auch an jedes einzelne Produkt. E sist wie Dein eigenes Kind, es benötigt viel Zeit und Fürsorge. Die Zeit eine Kollektion vorzubereiten hat positive wie auch negative Aspekte. Aber dann benötigt es nur passenden Professionalismus und ein Streben nach maximalem Fokus auf produktive Arbeit, mehr als sich mit aufkommenden Problemen zu beschäftigen, die zwischendurch kommen. Die kommen ohnehin. Es ist nur eine Frage der Zeit und Deiner eigenen Betrachtungsweise.
Kannst Du uns etwas über Deine erste Schau oder Präsentation erzählen?
Meine erste Schau war alles andere als so professionell und gut, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber seitdem haben ich und mein Team an jeder weiteren Schau sehr intensiv gearbeitet. Und eine hohe Beachtung der Zuschauer, zufriedene Kunden, neue Kunden haben mich dazu gebracht weiter vorwärts zu gehen. Und meine eigenen Ansprüche an mich selbst und mein Team wachsen stetig.
Was war das Ziel Deiner aktuellen Kollektion?
Ich versuche immer an einer Art Schock-Widererkennung zu arbeiten. Es ist wie wenn Du Kleider siehst und Du sofort merkst die sind genau für Dich gemacht. In meiner letzten Kollektion habe ich versucht zu zeigen, dass ich meine Kunden verstehe, ihre Stimmung, ihre Gefühle.
Welche weltweiten oder auch lokalen Ereignisse beeinflussten Deinen kreativen Prozess für diese Kollektion?
Ich kann immer um mich herum über weltweite Probleme hören, Skandale, Kriege. Aber ich möchte nicht, dass dies mich in meiner Vorstellungskraft und meinen Gefühlen negativ beeinflusst. Besondere Ereignisse? Ich denke nicht, oder kann nicht sagen dass mich das bisher beeinflusst hätte.