„Moderne Heimatmöbel“ von Möbel Sprenger
Text: Zora Weber
Bilder: Möbel Sprenger
Die Anfänge des Familienunternehmens Sprenger liegen bereits über 30 Jahre zurück. Was einst mit Bauernmöbel aus antiker Tanne begann, entwickelte sich zu einem breiten Sortiment an Massivholzmöbeln, die noch heute in aufwändiger Handarbeit, ganz ohne computergesteuerte Maschinen, gefertigt werden und außergewöhnliche Formgebungen aufweisen.
Breite Sumpfeichenbalken als Basis eines Sofas, Rein- oder Semianilinleder als Hülle der Sofapolster, Kuhfellbezüge in Kombination mit Sumpfeichenrahmen als Clubsessel, antike Eiche als Teil von Schränken, Kredenzen und Tischen zusammen mit anderem Holz – egal in welchem Materialmix sich die Möbelstücke präsentieren, stets zeichnet sie ein Nebeneinander von zeitgenössischem Design, edlen Materialien und der Bodenständigkeit manchmal grob, aber auf jeden Fall robust wirkender Hölzer aus. Miteinander verquickt ergeben diese Komponenten ein Gefühl starker Gemütlichkeit. Sie besitzen etwas Heimeliges, laden zum Verweilen ein, zumal der Sitzkomfort sehr gut ist. Sie sind weder eindeutig modern noch traditionell. Vielmehr ist es gerade das Zusammenführen von beidem, das ihren Reiz ausmacht und sie zu individuellen Designstücken werden läßt.
Herausragendes Kennzeichen dieser Möbelkollektionen sind die für die Herstellung verwendeten Holzarten. Die zum Einsatz kommende Sumpfeiche steht immer vor ihrem botanischen Ende, ist also beinahe 100 Jahre alt. Die auch nach der Verarbeitung auftretenden Risse geben den Möbeln das charakteristische natürlich-rustikale Aussehen. Bei der antiken Eiche hingegen handelt es sich um Eichenhölzer, die vor 200-300 Jahren für den Bau von Häusern und Ställen benutzt wurden und nach deren Abriß nun erneut Verwendung finden. Möbel Sprenger nutzt persönliche Kontakte über informelle Wege abseits des üblichen Holzhandels, um diese Hölzer zu beschaffen. Folglich ist die Herkunftsquelle des Holzes genaustens bekannt. Über diese beiden Holzarten hinaus finden sich auch Möbelstücke mit Wildbuchen- und Nußbaumhölzern.
Die Fertigung der Hölzer findet in einer Schreinerei in Ungarn statt, wobei nach Auskunft von Möbel Sprenger auf faire Löhne geachtet wird. Da es keine computergesteuerten Maschinen in der Schreinerei gibt, werden die Holzstücke ausschließlich von Hand bearbeitet. Heraus kommt dabei geschliffenes, gebürstetes oder geschropptes Holz. Beim Schroppen werden die Balken oder Platten zeitintensiv mit dem sogenannten Schropphobel bearbeitet. Die entstehende wellige Oberfläche wird im Anschluß fein geschliffen, wodurch die Oberfläche des Holzes kratzunempfindlicher ist.