Mode Suisse – Edition 2023
Text und Bilder: Boris Marberg
Am Montag, 4. September war es soweit – im Kunsthaus Zürich fand die 2023er Edition der Mode Suisse statt. Im Rahmen der beiden Modenschaublöcke, ergänzt um einen Schauraum im repräsentativen Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich, zeigten neben den beiden großen staatlichen Studienangeboten für Modedesign zwölf Marken und Designteams ihre aktuellen Kollektionen und Entwürfe. Unter ihnen Rafael Kouto, der in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Nähmaschinenhersteller Bernina eine Upcycling-Kollektion zum selbst- und nachmachen entworfen hat. Schnittmuster stellt Bernina für Interessierte zur Verfügung.
Kouto ist seit 2017 mit seiner Marke am Start und versteht seine Mode als Verbindung westlicher mit afrikanischen Kulturen. Diese möchte er verstärken und setzt sich dabei nicht dem Vorwurf der kulturellen Aneignung aus, sondern es gelingt ihm, eine überzeugende und individuelle Interpretation von eigenständiger kultureller Orientierung und Identifikation zu schaffen. In der Schau wurden sieben Teile seiner aktuellen Kollektion präsentiert. Dabei wirkt sein gesamtes bisheriges Schaffen nicht wie ein serieller Prozess, der dem strikten Rhythmus der saisonalen Wechsel unterliegt, sondern vermittelt projektorientiertes Schaffen. Konsequent reiht sich deshalb auch seine Kooperation mit Bernina ein und geht in Bezug auf den „Trend“ Upcycling, also dem Aufwerten und Umgestalten von vorhandenen Materialien und Kleidung, noch einen Schritt weiter und ermöglicht es den Interessierten selbst die Kleidung zu nähen, die er entworfen hat. Ein mehr als sympathischer Ansatz.
Seine aktuellen Kreationen sollen die Stimmung eines warmen, sommerlichen Sonnenuntergangs vermitteln. Am Montag hat das sehr gut zur lokalen Wetterlage in Zürich gepasst und hat viel Anklang beim Publikum gefunden. Stilistisch schafft er es, Leichtigkeit und Klarheit auf spielerische Weise umzusetzen ohne dabei die Tragbarkeit aus dem Auge zu verlieren.