Jean Paul Gaultier eröffnet neue kulturelle Welten
Bilder: Hendrik Ballhausen
Text: Bea Twenning
Für die neue Herbst-/Winterkollektion 2010/2011 übertraf sich Jean Paul Gaultier wieder einmal selbst: Auf der diesjährigen Pariser Fashion Week eröffnete sich dem Zuschauer eine Explosion an kulturellen, exzentrischen und kreativen Modekreationen.
Jean Paul Gaultier, der erst im Mai diesen Jahres auf eigenen Wunsch die Zusammenarbeit mit dem edlen Modehaus Hermes beendet hatte, kreierte mit seiner neuen Kollektion eine Hommage an die mexikanische Kultur: Lange Gaucho-Mäntel, auffällig opulenter Schmuck und kreative Interpretationen des typisch mexikanischen Sombreros, bestimmten die Show.
Kunstvolle Stickereien, überdimensional prächtige Federvariationen und gefaltete Konstruktionen, sorgten für die Individualität der Kollektion. Mit Nieten verzierte Gaucho-Hosen, aufwendig mit Gold bestickte Jeansjacken, klassische Bolerojäckchen, coole Denimblusen mit glamourös inzinierten Schulterpartien und modern, elegante Shiftkleider, ließen die Herzen der Zuschauer höher schlagen. Ein Highlight folgte dem nächsten. Doch auch der typisch weibliche Sex-Appeal Gaultiers, fand seinen Einklang mit der sonst so kulturell modernen Kollektion: Korsagenartige Jacken mit speziell betontem Brustbereich wurden zur kunstvoll bedrucktem Strumpfhose und Overknee-Boots kombiniert. Tücher, transparente Stoffe, aufwendig drapierte Flechtkunst und Fransen, unterstrichen zusätzlich die Feminität der Kollektion.
Jean Paul Gaultier beweist mit dieser grandiosen Damenlinie, dass kulturelle Mode nicht automatisch nur monoton und langweilig sein muss, sondern auch sehr sexy, stilvoll und alles andere als eintönig sein kann. Die Mexikaner werden sicherlich beim Anblick dieser Kollektion vor Neid erblassen.