Text: Boris Marberg
Bilder: Alexander Palacios, Boris Marberg, Wolfgang Wöhrle, Pete Cameron Dominkovits
Bereits zum zweiten mal fand am 21. Mai die Veranstaltung nationaler und internationaler Künstler zu Gunsten verschiedener Einrichtung die sich dem Kampf gegen AIDS verschrieben hat. Der Verein unter der Präsidentschaft von Rutschi Sindico stellte auch dieses Jahr wieder ein umfangreiches Programm zusammen. Neben DJ-Liveact lag auch dieses mal wieder der Schwerpunkt auf drei kleinen Modenschauen. Im Rahmen dieser Schauen stellten sich zwei Designer aus der Schweiz und Minna Parikka auf Finnland dem Publikum vor.
Gespannt waren wir auf ein Enfant Terrible der Schweizer Modeszene, Daniel Herman – ebenso auf das Label Mademoiselle L aus der französischsprachigen Schweiz, welches erstmalig auf einer Schau präsentierte. Auch über die Grenzen der Schweiz hinaus wurde Daniel Herman mittlerweile etwas bekannter – vor allem durch reisserische Stellungnahmen bürgerlich konservativer Politiker in der Schweiz, nach dem Daniel Herman im Rahmen der Kulturförderung durch das eidgenössische Bundesamt für Kultur unterstützt wurde. In den vergangen Jahren hat der Designer einen gewagten Sprung von Klassischer RTW hin zu provokanten und vor allem von Stylisten geliebten Latex-Outfits gemacht, die provokant und teilweise recht knallig sind.
Das uns bis dato noch nicht besonders ins Auge geschlossene Label Mademoiselle L zeigte erstmals einem grösseren Publikum seine aktuelle Kollektion im Rahmen einer Modenschau, und entsprechend aufgeregt war die Designern. Besonders gefallen hat uns an der gezeigten Sommerkollektion die feminine, mit Naivität kokettierende Art der Schnitte und Applikationen, Würfe und Schwünge. Das mädchenhaft Schüchterne an dieser Kollektion wurde zum Beispiel noch durch Strümpfe bis unter die Knie unterstrichen, und wirkte sehr weich, anders wie bei der aktuellen Kollektion von Michalsky (AW2010), der ebenfalls als einer von wenigen hierauf zurückgegriffen hat. Bei ihm hingehen, wirkt dieser Akzent jedoch fast schon verhärtend und aggressiv. Hier bei Mademoiselle L überzeugt jedoch die homogene Sanftheit des Designs.
Das Mode-Highlight des Abends war hingegen Minna Parikka, die einigen sicherlich aus eine der interessantesten Schuhdesigner Skandinaviens bekannt sein dürfte. Nach der Ausbildung in London machte sie sich auf den Weg, feines, popiges und ansprechendes Schuhdesign in ihrer Heimat Finnland zu verwirklichen. Von dem ausgezeichneten Schuhwerk konnte man leider auf dem Laufsteg in Zürich nicht so viel sehen. Dafür präsentierte uns die Finnin vieles aus ihrer Strickwaren und Handschuh reihe, sowie einige ausgewählte Taschen.
Impressionen Backstage